Unicef: Angriff auf Rafah hätte katastrophale Folgen für Kinder

New York, Genf - Eine drohende Bodenoffensive Israels in Rafah im umkämpften Gaza-Streifen hätte laut Hilfswerk Unicef „katastrophale Folgen“ für rund 600.000 geflüchtete Kinder. Die ohnehin Not leidenden Mädchen und Jungen könnten im Falle eines Militäreinsatzes nirgendwohin ausweichen, warnte Unicef am Montag in New York.

Evakuierungskorridore seien möglicherweise vermint oder mit nicht explodierten Sprengkörpern übersät. Unterkünfte und Hilfe für Kinder seien in den Gebieten, die für eine Umsiedlung in Frage kämen, höchstwahrscheinlich begrenzt.

Hunderttausende Kinder in Rafah seien verletzt, krank, mangelernährt, traumatisiert oder lebten mit einer Behinderung. Sie dürften nicht zwangsweise umgesiedelt werden, betonte UNICEF. Jungen und Mädchen seien von den verheerenden Auswirkungen des sieben Monate dauernden Krieges im Gaza-Streifen besonders betroffen. Nach jüngsten Schätzungen des palästinensischen Gesundheitsministeriums seien bereits mehr als 14.000 Kinder getötet worden.

Nachdem Israel im Oktober 2023 die Evakuierung vieler Palästinenser in den Süden des Gaza-Streifens angeordnet hatte, leben den Angaben zufolge nun schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen in Rafah. Vorher hätten dort rund 250.000 Menschen gelebt. Rund die Hälfte der Bevölkerung in der Stadt bestehe aus Kindern.

Israel hatte nach Medienberichten die Evakuierung von Zivilisten aus Teilen Rafahs bereits angeordnet. Die Israelis wollen die Grenzstadt angreifen, um die dort befindlichen Mitglieder der Terrororganisation Hamas zu bekämpfen.

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