Sicherheit: Manchmal hilft die Polizei

Heft 7 / 2016

Ohne Angst auf die Straße zu gehen, ist in vielen Ländern kaum möglich. Dabei ist Sicherheit eines der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse. Polizistinnen, etwa in Somalia (Titelbild), sollen das Recht durchsetzen und Bürger vor Gewalt und Verbrechen schützen. Manchmal sind aber auch sie es, die in der Bevölkerung Angst verbreiten.
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Sicherheit

Heftschwerpunkt

Afrikanische Regierungen leisten sich teure Überwachungstechnik – gerne aus dem Westen. Das bringt Aktivisten und Oppositionelle in Gefahr.
Die honduranische Umweltaktivistin Berta Cáceres hat ihren Einsatz für die Rechte der Indigenen mit dem Leben bezahlt. Vom Staat hatte sie keinen Schutz zu erwarten – er ist in Honduras die Quelle der Unsicherheit.
Frauen in Bangladesch leben gefährlich. Um sie besser zu schützen, müsste der Staat ein paar Gesetze ändern. Aber das reicht nicht.
Wie ist das, wenn man nicht mehr ohne Angst auf die Straßen gehen kann? Fünf Menschen aus Afghanistan, Nigeria, Indonesien, Chile und El Salvador über ihren Umgang mit der alltäglichen Kriminalität.
Schärfere Gesetze, härtere Strafen, mehr Polizei? Dass staatliches Durchgreifen für mehr Sicherheit sorgt, ist ein Mythos. Einer von vielen, wenn es um Mord, Totschlag und andere Verbrechen geht.
Seit mehr als zehn Jahren herrscht Frieden in Liberia, die UN-Mission zieht sich zurück. Ist die neue Polizei des westafrikanischen Landes schon so weit, die Bürger zu schützen?
Mitarbeitende von Hilfsorganisationen bewegen sich oft in einem gefährlichen Umfeld. Der Sicherheitsexperte Tom van Herwijnen erklärt, warum man immer einen zweiten Geldbeutel dabei haben sollte und weshalb die Badewanne manchmal der sicherste Ort ist.

Welt-Blicke

In Westafrika werden viele Kinder nach Nigeria eingeschmuggelt, wo sie auf Feldern oder im Haushalt arbeiten müssen. Bruno Moukpe will den Kinderhändlern das Handwerk legen.
Mit Humor auf Missstände aufmerksam machen – das ist weltweit ein bewährtes Mittel. Der kenianische Cartoonist Gado und der Comedian Samm Farai Monro aus Simbabwe erzählen, wie sie alles und jeden auf die Schippe nehmen und welche Rolle das Internet spielt.
Viele Brasilianer haben es mit Hilfe von Sozialprogrammen geschafft, der Armut zu entkommen. Gefährdet der jüngste Regierungswechsel diese Erfolge?
Südafrikas Schulen bieten zunehmend Unterricht in Chinesisch an – gefördert von der chinesischen Regierung. Die Nachfrage ist groß. Viele einheimische Lehrer halten das nicht für sinnvolle Bildungshilfe.
Präsident Maithripala Sirisena stärkt die Demokratie in seinem Land. Doch an die Verbrechen während des Bürgerkriegs traut er sich nicht heran.

Standpunkte

CRISPR und andere neue Gentechnikverfahren ermöglichen Mutation im Zeitraffer – und sind deshalb ungefährlich, sagen die Befürworter. Der Agrarexperte von Greenpeace Deutschland, Dirk Zimmermann, sieht das ganz anders.
Die Eiszeit zwischen den USA und Russland hat gefährliche Folgen für Länder im Süden: Sie verhindert Frieden und schadet dem Klima.
Der Vorschlag, mit geschenkten Hühnern den Hunger zu bekämpfen, sorgt für Wut und Häme. Dabei denkt Bill Gates einfach nur an das falsche Geflügel.
Der Politikwissenschaftler Jan Busse erklärt, wie es um die politische Lösung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern steht - und welche Alternativen es zur Zweistaatenlösung gibt.
Im Juni wurde in Mexiko-Stadt das Deutschland-Jahr eröffnet. Es soll die guten Beziehungen der beiden Länder mit gemeinsamen Veranstaltungen und Projekten in dem lateinamerikanischen Land stützen. Das Thema Menschenrechte spielt dabei nur eine kleine Rolle.

Bewegungsmelder

Wir fragen Menschen aus der Szene, was sie bewegt und was sie wütend macht. Dieses Mal: Ruth-Gaby Vermot-Mangold, Präsidentin der Organisation "FriedensFrauen Weltweit".
Zum ersten Mal in der Geschichte der Vereinten Nationen fand im Mai in Istanbul ein Weltgipfel zur humanitären Hilfe statt. Es gab gute Ideen, die Hilfe in der Praxis zu verbessern, doch die Diskussion über die politische Ursachenbekämpfung kam zu kurz.

Journal

Werden christliche Flüchtlinge in deutschen Asylunterkünften systematisch schikaniert? Das evangelikale Hilfswerk Open Doors hat dazu eine zweifelhafte Umfrage vorgelegt – andere widersprechen. Die beiden großen Kirchen halten sich aus der Debatte lieber raus.
Schlechter Start für die neue Agentur für Wirtschaft und Entwicklung: Das BMZ kann dem Vorwurf der Günstlingswirtschaft wenig entgegensetzen. Und Teile der Wirtschaft zweifeln am Zweck des neuen Angebots.
Die Bundesregierung startet im Juli die Debatte über ein neues Leitbild für die Prävention und Bewältigung von Krisen in aller Welt. Es soll den zwölf Jahre alten Aktionsplan Krisenprävention ablösen.
Die früheren Kolonien Europas, die AKP-Länder, wollen sichtbarer werden und international mehr Einfluss gewinnen. Dazu müssten sie allerdings ihre Abhängigkeit von der EU lösen.
Als nachhaltig gekennzeichnete Lebensmittel versprechen, die Welt ein wenig besser zu machen. Doch die Siegel-Industrie wird zunehmend zum Problem für Kleinbauern in Entwicklungsländern.
Kein neues Geld mehr für Firmen, die Erdöl, Gas oder Kohle fördern, verarbeiten oder damit handeln: Das fordert die Klima-Allianz Schweiz vom Finanzplatz Schweiz. Mit seinen Geldanlagen trage der Finanzplatz zu einer katastrophalen Erderwärmung bei.
Nordrhein-Westfalen und Ghana haben ihre Partnerschaft mit einem Festakt in der Hauptstadt Accra erneuert. Sie wollen in neuen Feldern zusammenarbeiten und die Zivilgesellschaft noch stärker einbeziehen.
Ein Ende des Bürgerkriegs in Syrien ist nicht in Sicht. Dennoch gibt es in Wien bereits Überlegungen für den Wiederaufbau.
Das Deutsche Institut für Ärztliche Mission arbeitet seit fünf Jahren in Malawi mit Dorfgemeinschaften daran, ihre Gesundheitssituation zu verbessern. Das Projekt hat auch zum Umdenken in der Bevölkerung geführt.
Die Vereinten Nationen (UN) wollen die Immunschwächekrankheit Aids bis 2030 besiegen; das ist eines ihrer Nachhaltigkeitsziele. Ein ehrgeiziges Unterfangen – und die Finanzierung ist nicht das größte Problem.
Was bedeutet heute Solidarität mit Menschen im Süden? Darüber hat die Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) in Heidelberg mit Partnern aus Südafrika diskutiert. Zu ihrem zwanzigjährigen Bestehen stellte sie damit Anfang Juni auch ihr eigenes Selbstverständnis auf den Prüfstand.
Die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) richtet seit 25 Jahren regelmäßige Treffen zwischen Vertretern kirchlicher Werke und der Pharmaindustrie aus. Sie will sich künftig ein Stück weit zurückziehen.
Die KfW-Tochter DEG fördert Unternehmen in Entwicklungsländern über Fonds in Offshore-Finanzplätzen wie Mauritius. Hubertus von Plettenberg von der DEG erklärt, warum es gute Gründe gibt, die Steueroasen zu nutzen.
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