WHO: Dengue und Malaria breiten sich aus

(04.04.2014) Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet eine wachsende Gesundheitsgefahr durch so genannte vektorübertragene Krankheiten. Als Gründe nennt sie Temperaturveränderungen durch den Klimawandel, mehr Fernreisen und internationale Handelsbeziehungen. Aber auch Kürzungen im Gesundheitsbereich spielen eine Rolle.

In den vergangenen 20 Jahren seien viele Krankheiten, die von Insekten, Zecken oder Parasiten übertragen werden, wieder aufgetaucht oder hätten sich in neue Teile der Welt ausgebreitet, erklärt die WHO zum Weltgesundheitstag am 7. April. So seien nach mehreren Jahrzehnten in Griechenland erstmals wieder Menschen an Malaria erkrankt - auch aufgrund von Einsparungen im Gesundheitswesen.

Denguefieber, das ebenfalls von Moskitos übertragen wird, komme inzwischen in 100 Ländern vor – darunter in China, Portugal und den Vereinigten Staaten – und stelle ein Gesundheitsrisiko für insgesamt 2,5 Milliarden Menschen weltweit dar. Jedes Jahr stecken sich laut WHO mehr als eine Milliarde Menschen mit Malaria, Dengue, Gelbfieber, Leishmaniose oder Billharziose an, mehr als eine Million sterben daran.

Insektenbissen mit einfachen Mitteln verhindern

Die Krankheiten treffen in erster Linie die Ärmsten in Entwicklungsländern, die keinen Zugang zu sauberem Wasser oder sanitären Anlagen haben, Unterernährung und ein schwaches Immunsystem verstärken das Risiko. Die WHO hat sie deshalb als vernachlässigte Tropenkrankheiten klassifiziert. Für ihre Behandlung stehen in der Regel gar keine oder veraltete Medikamente zur Verfügung.

Für viele dieser Krankheiten gebe es zudem noch keinen Impfstoff, weil zu wenig in die Forschung und Entwicklung investiert werden, kritisierte die Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung, Renate Bähr. Sie forderte die Bundesregierung auf, Produktentwicklungspartnerschaften stärker zu fördern. "25 Millionen Euro im Jahr wären angemessen". Bislang stehen für diese Non-Profit-Organisationen, in denen Pharmafirmen, private Geber, NGOs und öffentliche Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten, jährlich rund fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Am weitesten verbreitet sei die Billharziose, die von Parasiten in stehenden Gewässern übertragen wird, so die WHO. Vor allem Kinder, die im oder am verseuchten Wasser spielen, seien durch diese Krankheit gefährdet. Sie verursacht unter anderem Blutarmut und mindert die Lernfähigkeit.

Die WHO weist in ihrer Erklärung zum Weltgesundheitstag darauf hin, dass all diese Krankheiten verhindert werden können – und zwar zum Teil mit Hilfe von einfachen, erschwinglichen Maßnahmen wie Moskitonetzen, die mit Insektiziden imprägniert sind, oder der Anwendung von Insektensprays in  Innenräumen.

„Niemand sollte im 21. Jahrhundert am Biss eines Moskitos oder einer Sandfliege sterben müssen“, betont WHO-Generaldirektorin Margaret Chan und fordert mehr Geld und politische Anstrengungen von den Mitgliedsstaaten. (gka)

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