Städte vernetzen zwischen Nord und Süd

Die Servicestelle unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) deutsche Kommunen, die sich in der Nord-Süd-Arbeit engagieren wollen. Seit dem Start im Januar 2002 ist die Bedeutung von Kommunen in der Entwicklungszusammenarbeit deutlich gewachsen.

Mehr als 500 deutsche Städte und Gemeinden haben inzwischen eigenständige Beziehungen zu Kommunen in Asien, Afrika und Lateinamerika. Das Spektrum reicht von gemeinsamen zeitlich befristeten Projekten bis zur langjährigen Partnerschaft, von der humanitären Hilfe bis zum Engagement für den fairen Handel und eine nachhaltige öffentliche Beschaffung. Die Servicestelle qualifiziert und berät die Kommunen in ihrem Engagement, sie stiftet Netzwerke und fördert den Austausch über Projekte und Initiativen.

Autorin

Claudia Mende

ist freie Journalistin in München und ständige Korrespondentin von „welt-sichten“. www.claudia-mende.de

Seit Januar 2012 gehört die Stelle zu Engagement Global, der neuen Servicegesellschaft für entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit des BMZ. Diese wurde gegründet, um das bürgerschaftliche und kommunale Engagement für Entwicklungsarbeit zu unterstützen, und wertet als dritte Säule der Entwicklungspolitik auch die kommunale Entwicklungszusammenarbeit auf.

Kommunale Entwicklungsarbeit in Zeiten knapper Kassen

Als freiwillige Aufgabe steht die Entwicklungspolitik der Kommunen in Zeiten knapper Kassen aber auch immer wieder auf dem Prüfstand. Ein wachsendes Problem sei der Stellenabbau, denn das ehrenamtliche zivilgesellschaftliche Engagement brauche die Begleitung hauptamtlicher Kräfte in der Verwaltung, erklärt Anita Reddy, die den Bereich Kommunale Entwicklungszusammenarbeit und Bildungsprogramme bei Engagement Global leitet. „Aber auch Kommunen mit wenig Mitteln können sich engagieren“, sagt sie, „in der fairen Beschaffung, durch das Einbeziehen von Migranten und die politische Unterstützung ihrer Zivilgesellschaft vor Ort.“

Die Projekte der Servicestelle ermöglichen außerdem den qualifizierten Austausch und die Zusammenarbeit mit den Südpartnern. 2009 hat die Bundeskonferenz der Kommunen in München den Beschluss gefasst, das Thema gemeinsame kommunale Handlungsansätze in Nord und Süd stärker auf die Tagesordnung zu setzen.

Daraus ist ein Projekt der Servicestelle hervorgegangen, das bis 2015 insgesamt 50 deutsche Kommunen dafür gewinnen will, eine Klimapartnerschaft mit einer Stadt in einem Schwellen- oder Entwicklungsland einzugehen. Zusammen mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 in Nordrhein-Westfalen sollen Städte im Norden und im Süden für innovative Formen des Handelns für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung gewonnen werden.

„In den Kommunen werden Menschen ermutigt, sich für entwicklungspolitische Fragen zu engagieren“, sagt Anita Reddy. „Wir erleben immer wieder, dass die Bürger die politische Unterstützung und Wertschätzung ihres Engagements als sehr hilfreich und motivierend empfinden.“ In den kommenden Jahren wird auch der demographische Wandel neben den zunehmend drängenden Klimaveränderungen für die Servicestelle eine große Rolle spielen.

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erschienen in Ausgabe 7 / 2012: Konzerne: Profit ohne Grenzen
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