Jemen

Nur vordergründig haben Klimawandel und Dürre zur Hungersnot in Ostafrika und im Nahen Osten geführt. Dahinter verbirgt sich ein politisches Desaster. Krieg ist der wichtigste Grund, warum Menschen nicht nur hungern, sondern verhungern.
Nach zwei Jahren Bürgerkrieg hungern im Jemen Millionen Menschen. Jetzt schlägt die Weltgesundheitsorganisation Alarm: Auch das Gesundheitssystem ist am Boden, viele Kliniken stehen kurz vor dem Kollaps.
Kundus, Juba, Aleppo: 2016 gerieten vielfach jene Menschen in Not, die eigentlich anderen helfen sollen. Die humanitäre Hilfe muss gestärkt werden – nicht nur mit Geld.

Alle Welt schaut nach Syrien, kaum jemand nach Jemen. Aber auch dort leben die Menschen im permanenten Ausnahmezustand.
Dschibuti ist nicht gerade mit Wohlstand gesegnet. Trotzdem nimmt das Land am Horn von Afrika seit Jahren stetig Flüchtlinge auf – seit neuestem aus dem Jemen.
Zur Beendigung des Bürgerkrieges im Jemen finden derzeit in der Schweiz Friedensgespräche statt. Wie viele Frauen am Tisch sitzen, ist nicht bekannt. Dabei wäre ihre Teilnahme laut Oxfam entscheidend für die Zukunft des Landes.
Die arabischen Diktatoren stellen sich als Bollwerk gegen den islamistischen Terror dar. Doch in Wahrheit fördern sie ihn. Denn ihr Hauptziel ist, die demokratischen Bewegungen auszuschalten.
Der Krieg im Jemen erscheint wie ein Kampf zwischen Schiiten und Sunniten und zwischen dem Norden und dem Süden des Landes. Doch der Schein trügt: Beide Lager sind tief gespalten.
Im Jemen debattieren Abgesandte aller Regionen und Bevölkerungsgruppen über die Neuordnung des Landes. Dieser Nationale Dialog gilt als Modell für einen friedlichen Übergang zur Demokratie im Nahen Osten. Doch diese Ansicht ist voreilig.
Islamisten wollen das göttliche Recht der Scharia über das weltliche stellen und ihre Gegner fürchten genau das. Beide übersehen, dass Menschen die Grundsätze islamischen Rechts immer neu ausdeuten.
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