Palästina

200 Millionen verfolgte Christen: Einmal mehr greifen viele Medien die alarmierenden Zahlen aus dem neuen Weltverfolgungsindex von Open Doors unhinterfragt auf. Die differenzierte Sicht der beiden großen Kirchen findet dagegen kaum Gehör.
Der Streit über eine israelkritische Konferenz in Frankfurt zeigt: Palästina- und Israel-Freunde stehen sich in Deutschland unversöhnlich gegenüber. Dabei kann man auch ganz anders über den Nahost-Konflikt diskutieren. Ein Versuch.
Israelische wie palästinensische Behörden machen unabhängigen Organisationen in der eigenen Gesellschaft das Leben schwer. Europa sollte dem entgegentreten - die Zivilgesellschaft in Israel und Palästina braucht Rückendeckung.
Seit Jahresanfang ist der Grundlagenvertrag zwischen dem Vatikan und Palästina in Kraft. Praktisch bedeutsam ist das nur für die in Palästina lebenden Katholiken. Und deren Gemeinschaft wird immer kleiner.
Mitte März wird in Israel gewählt, aber auch eine neue Regierung wird sich nicht mit Zugeständnissen an die Palästinenser hervortun. Dafür gibt es gute Gründe.
Der sogenannte Friedensprozess in Nahost besteht darin, dass Israel zerbombt, was die Palästinenser dann mit internationaler Hilfe wieder aufbauen. Europa könnte jetzt ein Zeichen setzen, dass es dabei nicht mehr mitmachen will.
Die israelische Militäroffensive im Gazastreifen hat in Deutschland zu Übergriffen auf Juden und zu antisemitischen Parolen geführt. Mannheim zeigt, wie Städte ihre internationalen Kooperationen für ein Klima der Toleranz nutzen können.
Die EU erwägt einen Importstopp für Produkte aus den israelischen Siedlungen im Westjordanland. Die deutsche Bundesregierung ist dagegen. Auch die Friedensbewegung ist in der Frage gespalten. Pax Christi fordert, Waren aus den besetzten Gebieten sollten als solche gekennzeichnet werden; unklar deklarierte Produkte sollten nicht gekauft werden. Ist ein solcher Aufruf gerechtfertigt? Und kann ein Boykott den Frieden in Nahost voranbringen?
Viele Südafrikaner fühlen sich den Palästi­nensern eng ver­bunden. Ihre einstigen Führer Mandela und Arafat sahen ein gemeinsames Ziel und einen gemeinsamen Feind – obgleich dieser in verschiedener Gestalt auftrat. Südafrikaner vergleichen ihr früheres Apartheidregime mit dem Staat Israel und rufen zu dessen Boykott auf.
Die arabische Revolution hat den Konflikt zwischen Israel und Palästinensern nicht verschärft – im Gegenteil: Ägypten nimmt seine Rolle als Vermittler ernst. Die neue Führung unter Mohammed Mursi will die festgefahrenen Verhand-lungen wieder in Gang bringen.
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