welt-sichten weekly: Flüchtlingspolitik/Entwicklungshilfe aus Hessen/Friedensprozess in Kolumbien

unser Newsletter erscheint heute zum ersten Mal in veränderter Form. Was bleibt sind die Hinweise auf aktuelle Interviews, Kommentare und Analysen bei „welt-sichten.“ Neu sind die wöchentliche Presseschau und die Rubrik „Denkfabrik“ mit Links zu Studien und Fachdebatten zur Entwicklungspolitik.

Außerdem finden Sie Buchtipps, Infografiken und einen Ausblick auf das, was uns in der Folgewoche wichtig erscheint. Lesen Sie rein, schreiben Sie uns, was Ihnen gefällt – und was wir besser machen können. 

Deutschland und Europa streiten über Asylpolitik – die Fronten scheinen verhärtet. Auf globaler Ebene werden derweil neue Regelwerke für den Umgang mit Migranten und Flüchtenden erarbeitet. Was werden sie bringen? Lesen Sie hier die Einschätzung von Martin Bröckelmann-Simon von Misereor.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen

Gesine Kauffmann

Neu auf welt-sichten

Entwicklungspolitik: Ausbilden in Albanien
Hessen hat neue entwicklungspolitische Leitlinien – und gibt mehr Geld für die internationale Zusammenarbeit aus. Ganz vorne stehen Projekte zur Bekämpfung von Fluchtursachen. Claudia Mende hat sich die Leitlinien angeschaut und festgestellt: Die Umsetzung bleibt an vielen Stellen vage. 

Friedensgutachten 2018: Die Sahel-Politik gehört auf den Prüfstand
Die Fachleute der vier führenden deutschen Institute für Friedensforschung gehen hart mit den Militäreinsätzen im Sahel und in Mali ins Gericht. Die UN-Mission MINUSMA, an der auch Deutschland beteiligt ist, könne keinen Frieden sichern, wo es keinen gebe, schreiben sie in ihrem diesjährigen Gutachten. Politische Prozesse und die Prävention von Krisen kämen zu kurz.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Übergriffe gegen Journalisten. Rana Ayyub arbeitet als investigative Journalistin in Indien. In der Zeitschrift „Foreign Policy“ berichtet sie, wie sie eine Hasskampagne im Internet überstanden hat und fordert mehr Unterstützung für Kolleginnen und Kollegen, die ebenfalls schikaniert werden.

Präsidentenwahl in Kolumbien. Wird der neue kolumbianische Präsident Iván Duque das Friedensabkommen mit der Farc untergraben? Das Global Observatory zeigt, wie er das tun kann – von einem Referendum über Änderungen der Übergangsjustiz bis hin zu Verzögerungen der Landreform.

Menschen mit Albinismus werden in afrikanischen Ländern oft diskriminiert und bedroht. In Ghana haben sie sich zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen – das gibt ihnen Kraft und Mut. Walter Thompson-Hernández hat ihre Geschichte für die „New York Times“ aufgeschrieben.

Berichte aus Somalia sind selten. Umso eindrücklicher ist die Reportage von Bettina Rühl im Deutschlandfunk. Sie lässt Menschen zu Wort kommen, die von kämpfenden US-Soldaten im Land berichten und deutlich machen, warum die Drohnenangriffe der Amerikaner den Islamisten in Somalia nur weiter Anhänger zutreiben.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Hilfe ohne Lieferbindung. Viele Entwicklungsprojekte sind mit Aufträgen an Firmen verbunden. Die sollen ausgeschrieben werden, so dass der günstigste Anbieter zum Zug kommt. Der Entwicklungshilfeausschuss der OECD hat überprüft, ob die Geber das beherzigen.

Landräuber gehen Pleite – Kleinbauern nutzt das nichts.Weil Landgrabbing die Lebensgrundlagen vieler Menschen bedroht, regt sich im globalen Süden häufig Protest gegen große Landgeschäfte. Eine Studie der Landrechteorganisation Grain zeigt: Selbst wenn geplante Geschäfte zur Produktion von Nahrungsmitteln scheitern, haben Anwohner oft wenig Grund zum Jubeln – ganz im Gegenteil.

Erneuerbare Energien wachsen weltweit im Rekordtempo - vor allem in Entwicklungsländern. Das belegen Daten des neuen Renewables Global Status Report. Die Autoren des Berichts sind trotzdem nur verhalten optimistisch: Alles in allem gehe der Ausbau noch immer nicht schnell genug voran.

Infografik

Bomben, Panzer, Jagdflugzeuge: Welche Länder die meisten schweren Waffen exportieren - und wer die Rüstungsgüter kauft, zeigt eine Infografik aus unserer Juni-Ausgabe.

Buchtipp

Boko Haram und die Frauen: Die US-amerikanische Politologin Hilary Matfess entwirft ein vielschichtiges Bild, das weit über Opfer-Täter-Beziehungen hinausgeht. Es ist erschreckend – und bedenkenswert für alle Bemühungen um Frieden in Nordnigeria.

Ausblick: Was nächste Woche ansteht

Um den Schutz von Geflüchteten geht es auch am kommenden Montag bei einem Symposium der evangelischen Akademie zu Berlin. Es bietet Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Hilfsorganisationen, Menschen mit Fluchtgeschichte und freiwillig Engagierten ein Forum für intensive Gespräche. Beteiligt sind unter anderen Pro Asyl, Amnesty International und der UNHCR.

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