welt-sichten weekly: Kritik am FSC-Siegel / Transit in Niger / Extreme Armut /

Möbel, Papier oder Grillkohle: Das FSC-Siegel prangt auf vielen Alltagsprodukten. Eingeführt wurde es 1993 auf Drängen von Umweltorganisationen, sozialen Bewegungen und der Industrie. 25 Jahre später ziehen enttäuschte Unterstützer des FSC kritisch Bilanz. Das System funktioniere nicht, wie gedacht – und diene manchen sogar als Deckmantel für den Handel mit illegal geschlagenem Holz. Der Wissenschaftsjournalist Richard Conniff fasst die Vorwürfe zusammen – und wagt einen Ausblick. 

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Sebastian Drescher

 

Neu auf welt-sichten

„Der Druck wächst“: Beim UN-Nachhaltigkeitsforum in New York ging es diese Tage einmal mehr um die Umsetzung der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Luise Steinwachs war dabei und erklärt, was das Treffen gebracht hat – und worüber zu wenig gesprochen wurde.

Ausharren im Wüstenstaat: Niger, einer der ärmsten Staaten der Welt, soll eine Schlüsselrolle bei der Lösung der Flüchtlingskrise spielen. Aber die geplanten Umsiedelungen stocken und viele Flüchtlinge hängen fest, berichtet Odile Jolys.

Die Rebellion der Städte: Während Regierungen in Europa und den USA fast nur noch über Grenzsicherung und Abschiebung reden, suchen Kommunen nach eigenen Ideen für einen humanen Umgang mit Flüchtlingen und Migranten. Claudia Mende hat Vertreter der rebellischen Kommunen getroffen.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Vorbild für die ganze Region? Migranten im Libanon werben mit einem neuen Radioprogramm bei den Einheimischen für Respekt und Toleranz. Heba Kanso hat die Radiomacher für die „Thomson Reuters Foundation“ besucht.  

Wo früher der IS geherrscht hat, bilden sich jetzt lokale Initiativen, die der Bevölkerung helfen. Hadeel Al-Saidawi berichtet für das „Carnegie Middle East Center“ über den möglichen Nukleus einer neuen syrischen Zivilgesellschaft.

Saubere Insel: Irland will als erstes Land der Welt nicht mehr in schmutzige Energien investieren. Der „Guardian“ weiß mehr über die neuen Pläne der Regierung. 

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Nigeria überholt Indien bei extremer Armut. Neue Berechnungen von Forschern des World Data Labs zeigen: In Indien leben immer weniger Menschen in extremer Armut. In afrikanischen Ländern nimmt ihre Zahl dagegen zu – vor allem in Nigeria.

Was Wissenschaftler nicht über Zentralafrika wissen. Auf vielen Karten sind die Staaten Zentralafrikas weiße Flecken. „Quartz Africa“ analysiert, welche Daten fehlen – und was das beispielsweise für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bedeutet.

Fleisch und Milch sind das neue Öl. Die Organisation „Grain“ warnt in einem Bericht, die globale Viehwirtschaft könne zum größten Klimakiller aufsteigen. Viele Firmen verschleierten deshalb ihre Treibhausgasemissionen.

Wenn der Staat das Land geraubt hat: Regierung und Militär haben in Myanmar über Jahrzehnte hinweg Land konfisziert – ohne Entschädigungen zu zahlen. Jetzt versuchen viele Bauern verzweifelt, ihren Grund und Boden zurückzubekommen. Human Rights Watch hat ihre Geschichten in einem Bericht zusammengetragen.

Buchtipp

Zeitreise nach Südafrika: Am 18. Juli wäre Nelson Mandela 100 Jahre alt geworden. Der Politikwissenschaftler Stephan Bierling porträtiert eingängig und anschaulich den Helden des Anti-Apartheid-Kampfes.

Ausblick: Was nächste Woche ansteht

Reden über Aids und HIV: Kommende Woche findet in Amsterdam die 22. Internationale Aidskonferenz statt. Gesprächsstoff dürfte es reichlich geben – Bedarf an mehr Geld auch. Einem aktuellen UN-Bericht zufolge steigt die Zahl der HIV-Neuinfektionen in weltweit 50 Ländern wieder an.

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