welt-sichten weekly: Amazonas in Gefahr/Waldschutz/Netflix in Nollywood

die Redaktion „welt-sichten“ wünscht Ihnen alles Gute für das neue Jahr!

Für viele Menschen in Brasilien hat es leider nicht gut begonnen: Der neue ultrarechte Präsident Jair Bolsonaro hat sofort nach seinem Amtsantritt gezeigt, dass er es ernst meint mit seinen Drohungen gegenüber Indigenen und Umweltaktivisten. Landfragen und der Schutz der Wälder unterstehen nun dem Landwirtschaftsministerium, das von einer Unterstützerin der Agroindustrie geleitet wird.

Sarah Fernandes und Danilo Ramos haben sich auf Spurensuche im Amazonasgebiet begeben und zusammengetragen, wovor sich die Anwohner dort fürchten.

Eine spannende Lektüre wünscht

Gesine Kauffmann

Neu auf welt-sichten

Afrikas Wahljahr 2019: Nigeria macht im Februar den Anfang, im Mai will sich Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa dem Votum der Wähler stellen. Und auch danach bleibt es spannend auf dem Kontinent.

Klimawandel: Kleinbauern halten die Wälder gesund. Chandra Bhushan vom indischen Zentrum für Wissenschaft und Umwelt erklärt, woran der globale Waldschutz krankt.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Netflix in Nollywood: Der US-amerikanische Streamingdienst produziert erstmals exklusiv einen Streifen aus der nigerianischen Traumfabrik. Kulturimperialismus? Nein, so einfach ist es nicht, schreibt Alessandro Jedlowski auf dem Wissenschaftsportal „The Conversation“.

Perestroika in Äthiopien: 2018 hat das Land begonnen, sich politisch zu öffnen.  Jetzt droht die Gefahr, dass es in seine Einzelteile auseinanderfliegt. Mahmood Mamdani plädiert in der „New York Times“ dafür, den bisher geltenden ethnischen Föderalismus zu überwinden.

Rapper's Delight in Nepal: Wer sich einen schnellen Überblick über die Hip-Hop-Szene in diesem asiatischen Land verschaffen und etwas über die Arbeitsbedingungen der Künstler erfahren will, wird bei Arun Budhathoki in „The Diplomat“ fündig.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Leben nach dem Krieg in Somalia: Die somalische Regierung versucht, Aussteiger der Terrormiliz Al-Shabaab zu reintegrieren. Eine regelrechte Umerziehung ist dazu gar nicht nötig, fanden Experten in einer Studie für die britische Denkfabrik Royal United Services Institute (RUSI) heraus.

Versprechen von 2015 gebrochen: Für die Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele sollte mehr Geld fließen – tatsächlich aber erhielt der Süden 2017 aus dem Norden weniger. Gesunken sind die Privatinvestitionen, so eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Moderne Sklaverei: Laut einem neuen Bericht der Vereinten Nationen hat Menschenhandel inzwischen "entsetzliche Dimensionen" angenommen, vor allem die Zahl der Zwangsprostituierten sei stark gestiegen. Ein Drittel derjenigen, die verschleppt und versklavt werden, sind Kinder.

Buchtipp

Feindbild Großkonzerne: Verbraucherschützer Thilo Bode setzt sich mit den Verflechtungen zwischen Politik und Industrie auseinander und ruft zum zivilen Widerstand gegen die Diktatur der Konzerne auf. Polemisch – doch sehr überzeugend.

Ausblick: Was nächste Woche wichtig wird

In Abu Dhabi treffen sich Experten vom 14. bis 17. Januar zum Internationalen Wassergipfel, um über den sorgsamen und nachhaltigen Umgang mit der kostbaren Ressource zu beraten. Der Wüstenstaat ist ein besonders passendes Ambiente - doch nicht nur dort wird das Wasser knapp.

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