welt-sichten weekly: Landwirtschaft in Afrika / Kampf um Gleichberechtigung / Erneuerbare Energien

am Freitag treffen sich in Rom die Landwirtschaftsminister der EU und der Afrikanischen Union. Sie sprechen unter anderem über die Förderung nachhaltiger Lieferketten in der Landwirtschaft. Unser Autor Francis Ngang hat sich den Abschlussbericht der von der  EU-Kommission einberufenen Arbeitsgruppe Ländliches Afrika angeschaut und kritisiert: „Europa erscheint als selbstloser Wohltäter, Afrika hingegen als Bittsteller“. Viel wichtiger wäre eine wirtschaftliche Partnerschaft auf Augenhöhe.


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Melanie Kräuter

Neu auf welt-sichten

Aufschrei gegen Diskriminierung: In Japan kämpfen Frauen mit #KuToo gegen High-Heels-Zwang am Arbeitsplatz, in Nigeria ist für Frauen noch nicht mal das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit gesichert. Bei der Gleichberechtigung besteht in allen Ländern Nachholbedarf, finde ich.

„Genug ist genug: Wir werden nicht die Müllhalde der Welt sein“, verkündete die malaysische Umweltministerin Yeo Bee Yin im April. Mehrere Hundert Tonnen importierten Abfall hat das Land seitdem in die Ursprungsländer wie Deutschland und Kanada zurückgeschickt. Auch andere Länder wehren sich gegen die Einfuhr von Müll aus Industrieländern.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Keine weißen Retter: Der Schwarze als willenloses Hilfsobjekt, der Weiße als Retter in der Not: Gegen dieses Stereotyp formiert sich in Afrika Widerstand. Gutes Radiostück von Marc Engelhardt über das Aufbrechen von Stereotypen in der Entwicklungshilfe und die Initiative @nowhitesaviors.

Besser nichts verschenken? Bei einem von einem Unternehmer aufgebauten Krankenhaus in Afghanistan hat es sich bewährt: Die kreditfinanzierte Solaranlage ist abbezahlt und spart jetzt Geld, berichtet „The New Humanitarian“.

Ein zweitrangiger Feind: Der US-Sicherheitsberater John Bolton steuert auf einen Krieg mit dem Iran zu. Genau solche Kriege will das US-Militär aber nicht mehr, schreibt Michael Klare in „Foreign Policy in Focus". Es rüstet sich für große Konflikte mit China und Russland.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Unsichere Zukunft: Was muss getan werden, um die Lage der vertriebenen Rohingya in Bangladesch zu verbessern? Das ODI hat sie einfach mal gefragt.

Kaum erneuerbare Energien: Ein Viertel der Stromerzeugung weltweit nutzt erneuerbaren Quellen – aber das hilft wenig: Viel mehr Energie brauchen Verkehr und Gebäude, und davon sind nur 3 bis 10 Prozent erneuerbar, zeigt die neue Bestandsaufnahme von Ren21.

Hungerhilfe für den Frieden: Kann man mit Programmen gegen Hunger zugleich den Frieden fördern? Ja, aber das zu planen ist schwierig, zeigt das SIPRI in einer neuen Studie.

Buchtipp

Mitreißendes Drama: Chinelo Okparantas Debütroman schildert die Identitätsfindung ihrer lesbischen Protagonistin. Die Geschichte ist feinfühlig erzählt und lenkt den Blick auf die Verfolgung Homosexueller in Nigeria.

Ausblick: Was nächste Woche ansteht

In Japan kommen nächsten Freitag und Samstag, 28. und 29. Juni, wieder die Staats- und Regierungschefs aus aller Welt zum G20-Gipfel zusammen. Die Hauptthemen werden sein: Handel und Wirtschaftswachstum, der Klimawandel und Plastikmüll in Ozeanen, die Stärkung von Frauen sowie Gesundheit und Entwicklung. Spannend dürfte werden, wie vor dem Hintergrund des Handelsstreits das Zusammentreffen von US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jiping verläuft.

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