Blockchain / Schwierige Friedensmission / Grünes Wachstum

immer wenn es darum geht, Betrug, Diebstahl und Korruption zu verhindern, wird neuerdings die Blockchain angepriesen – jetzt auch, um den Handel mit Rohstoffen wie Diamanten, Zinn, Tantal und Gold aus Konfliktgebieten zu kontrollieren. Das Beispiel zeigt aber, erklärt Fritz Brugger von der ETH Zürich, dass die Technologie nur unter einer Voraussetzung nützlich ist, die sie selbst nicht schaffen kann: Wenn die Wächter am Eingang zum System vertrauenswürdig sind.

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Melanie Kräuter

Neu auf welt-sichten

Düstere Aussichten für Fabrikarbeiter: Nähroboter, die noch billiger als jede schon unterbezahlte Frau Kleidung zusammennähen: In Kambodscha könnten allein 500.000 Näherinnen durch Digitalisierung und technologischen Fortschritt ihren Job verlieren.

Blechhelm trifft Blauhelm: In Mali müht sich eine UN-Mission, das Land zu stabilisieren. Das gelingt kaum, weil die Soldaten aus mehr als 50 Ländern keine einheitliche Truppe bilden. Den Blutzoll zahlen vor allem die Truppen aus afrikanischen oder südasiatischen Staaten. (exklusiv für Abonnenten).

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Kein Geld gegen die Seuche: Ebola im Ostkongo ist nun offiziell ein globaler Notstand – doch die Weltbank gibt kein Geld aus ihrem Fonds zur Verhütung von Pandemien. Denn dieses Geld stammt von privaten Anlegern, schreibt Laurie Garrett in „Foreign Policy“.

Drogen und Hunger: In Kolumbien werden weiter Zehntausende aus Landgebieten vertrieben. Lucy Sheriff von „The New Humanitarian“ hat einige Flüchtlinge in einem Slum von Bogotá besucht, wo sie ohne Strom und Wasser und bedroht von Drogengangs leben müssen.

Zusammenarbeit beendet: Nach den blutigen Angriffen auf Demonstranten im Sudan wurde die EU für die Aufrüstung sudanesischer Sicherheitskräfte kritisiert. Nun wurde die Zusammenarbeit vorerst auf Eis gelegt, berichtet die „Deutsche Welle“

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Grünes Wachstum ist ein Hirngespinst: Kann unsere Wirtschaft wachsen, ohne immer mehr Ressourcen zu verbrauchen und die Umwelt zu zerstören? Nein, sagt eine neue Studie des in Brüssel sitzenden Europäischen Umweltbüros.

Atomwaffen abschaffen? Da kann man von Lateinamerika lernen, das atomwaffenfrei ist, sagt Leonardo Bandarra in einer Studie des Giga Instituts: wie man das nötige Vertrauen schafft, Institutionen aufbaut und kommuniziert.

Buchtipp

Bericht aus der syrischen Hölle: Zwischen 1981 und 1994 saß Mustafa Khalifa als Mitglied einer linken Organisation in syrischen Gefängnissen. Sein 2007 erstmals im französischen Exil veröffentlichter Roman „Das Schneckenhaus“ schildert die Brutalität des Assad-Regimes.

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