welt-sichten weekly: Christen in Nordsyrien / Ressourcenfluch in Tansania / Geld für Gesundheitsfonds

der Einmarsch der Türkei in Nordsyrien führt zu neuem Leid in der Zivilbevölkerung – auch unter der christlichen Minderheit. Eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigt: Die Christen haben in Syrien einen schweren Stand, viele haben das Land seit Beginn des Krieges verlassen. Eine Sicherheitszone unter türkischer Verwaltung könnte weitere Christen in die Flucht schlagen

In vielen Staaten Afrikas verhindert der sogenannte Ressourcenfluch, dass die Menschen vom Rohstoffreichtum ihrer Länder profitieren. In Tansania versucht die Regierung, die Steuereinnahmen aus dem Goldbergbau zu steigern und illegale Finanzflüsse auszutrocknen. Doch das ist schwierig, wie Luckystar Miyandazi erklärt (exklusiv für Abonnenten).  

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Sebastian Drescher

Neu auf welt-sichten

Globaler Gesundheitsfonds: Deutschland setzt mit seiner Rekordzusage ein Signal – und begrüßt, dass der Fonds erstmals in Gesundheitssysteme der Partnerländer investieren will. Kritik an der Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft hat der Fonds unterdessen zurückgewiesen.

Die Kampagne für Saubere Kleidung setzt sich seit Jahren für faire Löhne in den Textilfabriken ein. Gisela Burckhardt erklärt, was die Kampagne bisher erreicht hat.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Die Verleihung des sogenannten Wirtschaftsnobelpreises an Esther Duflo, Abhijit Banerjee und Michael Kremer sorgte diese Woche unter Armutsforschern für große Begeisterung. Ulrike Herrmann gießt etwas Wasser in den Wein: Der Ansatz der Preisträger habe Grenzen, über die Ursachen der Armut wüssten sie nichts zu sagen, schreibt Herrmann in der „Taz“.

Smartphone „made in Africa": Das Mara Phone ist das erste Mobiltelefon, das in Afrika hergestellt wird. Eine weitere Erfolgsgeschichte aus Ruanda, nachzulesen in der „SZ“.

„Pleasure marriage“: Im Irak verkaufen Kleriker junge Frauen für Sex und berufen sich dabei auf religiöse Praktiken. Erschreckende, gut gemachte Recherche der „BBC“.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Kann der Klimawandel Gewaltkonflikte anheizen? Eine aktuelle Studie zeigt am Beispiel Niger, dass diese Annahme zu gefährlichen Fehlschlüssen verleiten kann.

Die Ergebnisse des neuen Welthungerindex sind erwartungsgemäß wenig erbaulich: Die Hungerbekämpfung stockt, mancherorts hungern wieder mehr Menschen. Ursache dafür ist auch der Klimawandel.

Was hat die Bundesregierung bislang für die Umsetzung der Agenda 2030 getan? Viel zu wenig, urteilt die entwicklungspolitische Dachorganisation Venro in ihrer Halbzeitbilanz.

Buchtipp

Verkehrswende statt E-Mobilität: In seinem Buch „Mit dem Elektroauto in die Sackgasse“ kommt Winfried Wolf zu einem ernüchternden Fazit: Elektroautos sorgen nicht für weniger, sondern für mehr umweltschädliche Mobilität. Eine Pflichtlektüre für alle, die ernsthaft über Verkehrspolitik mitreden wollen.

Ausblick: Was nächste Woche ansteht

Evo Morales hat noch nicht genug: Der Staatschef Boliviens bewirbt sich bei der Wahl am Sonntag um eine vierte Amtszeit, nachdem das Verfassungsgericht dies als „Menschenrecht“ eingestuft hatte. Im Vorfeld der Wahl protestierten Hunderttausende gegen Morales und warfen ihm eine zögerliche Haltung bei der Bekämpfung der Brände im Amazonas vor. Im Interview mit der „Deutschen Welle“ geht er auf die Vorwürfe ein und verspricht, es würde seine letzte Amtszeit sein.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!