welt-sichten weekly: Fairwashing? / In Geldnot / Klimaschutz im Bürgerkrieg

beim fairen Handel stehen die Arbeitsbedingungen von Kleinbauern aus dem globalen Süden im Mittelpunkt. Die Aktion 3. Welt Saar und die Gewerkschaft „Nahrung Genuss Gaststätten“ haben nun im Saarland auf eine Schwachstelle des fairen Handels hingewiesen: Wie Arbeiterinnen und Arbeiter hier bei uns behandelt werden, spielt oft keine Rolle. Claudia Mende berichtet.

Im brasilianischen Bundesstaat Maranhão gibt es besonders viele Analphabeten. Doch mit einer aus Kuba stammenden Methode haben dort mehr als 20.000 Erwachsene, darunter viele Indigene, Lesen und Schreiben gelernt (exklusiv für Abonnenten).

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Melanie Kräuter

Neu auf welt-sichten

In Geldnot: Der größte Geldgeber der Vereinten Nationen, die USA, hat immer noch nicht seinen Pflichtbeitrag bezahlt. Auch wenn das sehr ärgerlich ist, sollten die UN ihre Finanzkrise zum Anlass nehmen, dringende Reformen anzugehen, meine ich.

Schmelzende Gletscher, bröckelnde Berge: Die Erderwärmung hinterlässt in den Schweizer Alpen unübersehbare Spuren. Die „Gletscher-Initiative“ fordert, dass die Schweiz mehr für den Klimaschutz tut. Das beeindruckt offenbar sogar die Regierung.

Klimaschutz in Zeiten des Krieges: Die „Libysche Jugendbewegung für das Klima“ gibt trotz Krieg und Überlebenskampf nicht auf. Sie will das Thema wachhalten, damit nach einem Ende der Kämpfe keine Zeit verloren geht, berichtet Bettina Rühl.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Globale Rebellen: Was haben die Proteste in Chile mit denen in Frankreich und Hongkong gemein? Sie haben die Regierungen überrascht, weil sie das Gespür für die Lage der Bevölkerung verloren haben – und weil wirtschaftlichen Messgrößen wenig über das Wohlbefinden der Menschen aussagen, schreibt Jeffrey D. Sachs beim „IPG-Journal“.

Verklärt: In Pailin, einer kambodschanischen Stadt an der Grenze zu Thailand, haben die Roten Khmer bis heute viele Anhänger. Die Profiteure des Regimes verklären Pol Pot und seine Ideologie, berichtet die "Deutsche Welle".

Gewinner: Obwohl sich US-Präsident Trump derzeit mit dem Tod von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi brüstet, wird das nichts an den Machtstrukturen in der Region ändern. Nach der Militäroffensive der Türkei gegen die Kurden, sieht "Foreign Policy" Russland als einzigen Gewinner.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Ruf nach einem starken Staat: Was denken die Menschen im Ostkongo und in der Zentralafrikanischen Republik über die Ansätze der Friedensmissionen, die staatliche Ordnungsmacht zu stärken? Forscher des SIPRI haben nachgefragt.

Unter Beschuss: In Tansania ist die Presse- und Meinungsfreiheit nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen stark eingeschränkt. Auch Politiker und nichtstaatliche Organisationen seien seit dem Amtsantritt des Präsidenten Magufulis unter Beschuss.

Geldgeber in der Kritik: Die Weltbank-Tochter IFC fördert private Billigschulen in Kenia. Die kenianische Menschenrechtsorganisation East African Centre for Human Rights  hat sich erfolgreich dagegen beschwert. Der IFC-Ombudsmann untersucht den Fall jetzt, berichtet "Devex".

Buchtipp
Mehr Einführung als Analyse: Die Historikerin Ursula Prutsch vergleicht in ihrem Buch populistische Bewegungen in Nord- und Südamerika. Das ist informativ, bietet aber wenig Einordnung.
Ausblick: Was nächste Woche ansteht

Literarische Stimmen Afrikas zu Gast in Köln: Vier Tage lang, vom 6. bis zum 9. November, werden beim Literaturfestival "Crossing Borders" im Kulturquartier am Neumarkt mehr als 33 Autoren und Autorinnen, Übersetzer und Übersetzerinnen sowie Kulturschaffende aus 19 Ländern Afrikas und der afrikanischen Diaspora in Lesungen, Performances, Workshops und Diskussionen ihre Arbeit vorstellen. Sie diskutieren mit dem Publikum über Mehrsprachigkeit, über literarische und kulturelle Übersetzungen und lassen es in die Wort- und Erzählkunst Afrikas eintauchen.

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