welt-sichten weekly: Die WTO kann weg / Staatenlos in Indien / Personalia

der Multilateralismus und seine Institutionen sind in der Krise und müssen gerettet werden, heißt es derzeit allenthalben. Gilt das auch für die Welthandelsorganisation? Nein, meint der Globalisierungskritiker Walden Bello. Die WTO habe bislang immer vor allem ein Ziel gehabt: in den Entwicklungsländern wirtschaftlichen Fortschritt verhindern.

Im indischen Bundesstaat Assam müssen derzeit zwei Millionen Menschen um ihre Staatsbürgerschaft bangen. Wie es dazu gekommen ist und warum die Regierung in Delhi den Schritt begrüßt, erklärt Namrata Kolachalam in unserer aktuellen Ausgabe (exklusiv für Abonnenten).
 

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Sebastian Drescher

Neu auf welt-sichten

Wer, wo, was? Bei Germanwatch geht eine Epoche zu Ende, die Abteilung Evaluierung der KfW Entwicklungsbank hat einen neuen Leiter: Unsere Personalmeldungen im November.

Die indische Regierung hat erneut das Gesetz zur Kontrolle von Geldzuweisungen für indische Organisationen verschärft. Das kriegen jetzt auch deutsche Hilfswerke zu spüren, die Freiwillige nach Indien entsenden, berichtet Katja Dorothea Buck.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Berliner Steilvorlage für Autokraten in aller Welt: Regierungen von Russland über Venezuela und Singapur bis Vietnam nehmen das deutsche Netzwerkdurchsetzungsgesetz als Vorbild, um die Redefreiheit im Internet zu beschränken, berichtet „Foreign Policy“.

In Kabul schneidert eine junge Designerin Kleidung für Frauen und Männer und vermischt dabei Traditionen und Moderne. Ein Lichtblick aus Afghanistan in „The Guardian.“

Nach der türkischen Militärinvasion sind die meisten internationalen Helfer aus Nordsyrien abgezogen. Die Lücke, die sie hinterlassen, versuchen Freiwillige aus der Bevölkerung zu schließen, berichtet „The New Humanitarian“.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Reformen, aber kein Geld: Mit ihrem „Compact with Africa“ wollen die G20 Privatinvestitionen in afrikanischen Ländern fördern und so Arbeitsplätze schaffen. Bislang hat das kaum geklappt, bilanziert eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Wenig Wissen über Menschenrechte: Laut einer aktuellen Studie belegen 90 Prozent der größten deutschen Unternehmen nicht ausreichend, wie sie mit Menschenrechtsrisiken in ihren Geschäften umgehen.

Tod in der Wüste: Das UN-Flüchtlingshilfswerk schätzt, dass der Weg zum Mittelmeer für afrikanische Migranten deutlich gefährlicher ist als die Überfahrt nach Europa.

Filmtipp

Muslime und Jazz? Geht das zusammen? Es geht, wie der Dokumentarfilm „Cairo Jazzman“ von Atef Ben Bouzid zeigt. Darin porträtiert er den Jazzmusiker Amr Salah, der 2009 das Jazzfestival Kairo ins Leben rief und seitdem unter großen Anstrengungen organisiert. Ab heute im Kino.

Ausblick: Was nächste Woche ansteht

Mit dem Pariser Friedensforum wollte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im vergangenen Jahr einen Anstoß für mehr Miteinander und Vernetzung bei der Lösung globaler Probleme geben. Kommende Woche findet nun die zweite Ausgabe des Forums statt. Dabei soll es unter anderem um den Schutz der Biodiversität, neue Ansätze in der Drogenpolitik und die Rolle des Privatsektors bei der Umsetzung der SDGs gehen.

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