Christentum

Ende August kamen 4000 Delegierte zur 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen zusammen. Ohne ihn wäre die Welt ärmer, meint Katja Dorothea Buck.
Die Christoffel-Blindenmission (CBM), Brot für die Welt und die Kindernothilfe haben ihre Bilanzen für 2021 vorgestellt. Erfreuliche Nachricht: Die Corona-Pandemie hat sich bei den Geldspenden weniger schädlich ausgewirkt als befürchtet.
Der 90-jährige katholische Kardinal Joseph Zen muss sich in Hongkong vor Gericht verantworten. Zwar wurde die Anklage gemildert, doch für Landeskenner ist das Verfahren ein deutliches Zeichen, dass für die Kirche die Lage schwieriger wird. 
Das europäische Entwicklungsverständnis sehen gerade viele unabhängige christliche Kirchen in Afrika sehr kritisch. Sie sind als Reaktion auf die europäische Kolonialherrschaft entstanden und in lokalen Gemeinschaften verwurzelt, die sich gegen Dominanz von außen wenden.
In Lateinamerika boomen die Freikirchen – und mit ihr die Kriminalität. Viele Drogenbosse gehören Pfingstkirchen an und nutzen diese, um dort Schwarzgeld zu waschen. Bestraft werden sie dafür selten, auch weil zunehmend Politiker von der pfingstkirchlichen Bewegung profitieren.
Alle Religionen finden sich heute in einer Gesellschaft, die von der Vorherrschaft der Märkte und von Konsumdenken geprägt ist. Das begünstigt Pfingstkirchen und stellt die traditionellen Kirchen vor ein Dilemma.
Evangelikale Christen fordern die angestammten Kirchen vom Irak bis Syrien heraus. Doch obwohl sie Zulauf haben, wird es in absehbarer Zeit wohl kaum evangelikale Megakirchen wie in Lateinamerika oder Afrika geben. 
Angelehnt an Lehren des Alten Testaments hat der Bauer Ezequiel Ataucusi 1968 die „Mission der Israeliten des Neuen Bundes“ gegründet. Sie hat eine politische Partei hervorgebracht, die erste Erfolge errungen hat. 
Die afrikanischen Freikirchen, denen rund ein Drittel der afrikanischen Christinnen und Christen angehören, tun viel für soziale und nachhaltige Entwicklung. Dieses Potenzial für die internationale Entwicklungs­zusammenarbeit sollte stärker genutzt werden.
In Kenia benutzen Geistliche und Politiker sich gegenseitig für ihre Zwecke. Vertreter der anglikanischen und der katholischen Kirche sehen das kritisch, die Führer jüngerer evangelikaler Kirchen haben weniger Skrupel.
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