Welt-Blicke

In Brasilien, Indien und China wächst die Wirtschaft schnell. Entwicklungs­experten sehen eine Machtverschiebung von Nord nach Süd. Brauchen die Schwellenländer noch Hilfe im Kampf gegen die Armut? Kirchliche Hilfswerke suchen nach neuen Konzepten.
Nach einem Schiedsspruch des Internationalen Gerichtshofes hat Kamerun die Kontrolle über die Halbinsel Bakassi von Nigeria übernommen. Viele Einwohner des ölreichen Gebietes im Golf von Guinea fliehen nun vor Kameruns Gendarmen – und niemand will sie haben.
Ein milliardenschwerer Etat und Personal auf dem gesamten Planeten: Humanitäre Hilfe ist ein bedeutender Wirtschafts­faktor. Organisationen müssen sich im Wettbewerb um Spenden und Zuschüsse behaupten – und sie beeinflussen die Wirtschaft der Länder, in denen sie tätig sind.
In Simbabwe kann Präsident Mugabe per Dekret wieder allein regieren. Das Parlament löste sich nach Ablauf seines fünfjährigen Mandats automatisch auf. In „welt-sichten“ kritisiert der Dichter Chirikure Chirikure die Regierung und erzählt von Repressionen gegen seine Familie.
Bis Ende 2015 sollten die acht Millenniumsziele umgesetzt sein. Die Debatte über die Zeit danach hat begonnen. „welt-sichten“ begleitet sie mit regelmäßigen Beiträgen. Experte Duncan Green schreibt: Das Projekt „Entwicklung“ steht vor ökologischen und finanziellen Gefahren.
In Kolumbien sind sich Regierung und Farc-Rebellen über eine Landreform einig. Doch die Geschichte von afro-kolumbianischen Dorfgemeinschaften im Chocó zeigt, wie schwierig eine Lösung für die blutigen Landkonflikte tatsächlich ist.
Mali hat einen neuen Präsidenten: Auf Ibrahim Boubacar Keita kommen schwere Aufgaben zu. Er muss das Land nach dem Krieg gegen Islamisten wieder stabilisieren. Ein Grund für deren Erstarken: Die Terroristen wurden von den Behören jahrelang geduldet.
Wenn das Militär in Konfliktgebieten zivile Aufgaben wie den Bau von Straßen und Schulen übernimmt, geraten Hilfsorganisationen dort in eine prekäre Situation: Zuständigkeiten verschwimmen, die Neutralität der Helfer ist in Gefahr und leicht werden sie zur Zielscheibe von Übergriffen.
Die Taliban in Afghanistan werden stärker, obwohl die internationale Koalition, die sie bekämpft, den Einsatz erhöht. Sie sind inzwischen eine gut organisierte Guerilla. Der Mangel an Verwaltungsstrukturen spielt ihnen ebenso in die Hände wie wachsende Vorbehalte gegen das Vorgehen der Ausländer.
Die Vereinten Nationen (UN) müssen sich vermutlich nun doch vor einem New Yorker Gericht wegen der Cholera-Epidemie auf Haiti verantworten. Das kündigten Anwälte der Opfer an. Jonathan M. Katz dokumentiert, wie die Krankheit von UN-Soldaten eingeschleppt wurde.
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