Zahlen für den Artenschutz

UN-Konferenz beschließt Verdoppelung der Ausgaben für die Artenvielfalt
UN-Konferenz beschließt Verdoppelung der Ausgaben für die Artenvielfalt

Am Ende war es dann doch noch ein Erfolg: Nach zähen Verhandlungen einigten sich die Delegierten beim UN-Gipfel zur Biodiversität im indischen Hyderabad auf ernsthafte Anstrengungen, um das Artensterben zu stoppen. Vor zwei Jahren hatten sich die Regierungen 20 Ziele gesetzt, um bis zum Jahr 2020 den Rückgang der Artenvielfalt aufzuhalten. Nun ist die Staatengemeinschaft bei deren Finanzierung einen Schritt weiter gekommen.

Die Industriestaaten wollen ihre Hilfen an die armen Länder zum Erhalt der Biodiversität zunächst bis 2015 auf rund 7,5 Milliarden Euro jährlich verdoppeln. Beim nächsten Gipfel 2014 in Südkorea soll über weitere Erhöhungen diskutiert werden. Die Entwicklungsländer haben sich verpflichtet, die Verwendung der Mittel besser zu kontrollieren.

Für diese Einigung war es höchste Zeit: Von rund 64.000 gefährdeten Arten von Tieren und Pflanzen weltweit ist rund ein Drittel bereits unmittelbar vom Aussterben bedroht, berichtet die Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF). Ein internationales Forscherteam der Universität Freiburg, der Organisation BirdLife International und der Royal Society for the Protection of Birds hatte kurz vor dem Gipfel eine Studie veröffentlicht, nach der die bisherigen Investitionen in den Artenschutz längst nicht ausreichen. 

Die Kosten, um das Aussterben aller bedrohten Arten zu stoppen, bezifferten die Forscher auf etwa 3,7 Milliarden Euro jährlich. Weitere rund 60 Milliarden Euro seien nötig, um die wichtigen Gebiete für den Erhalt von Biodiversität unter Schutz zu stellen.

Laut Martin Schaefer von der Universität Freiburg, einem der Autoren der Studie, ist der Finanzierungsbedarf zwar hoch, "aber vergleichsweise gering im Verhältnis zu den Kosten, die entstehen, wenn nicht gehandelt wird". Und je mehr Zeit vergeht, bis die Biodiversitätsziele umgesetzt werden, umso mehr Geld wird für dieselben Ziele nötig sein, erklären die Forscher.

Sie verstehen ihre Arbeit daher als Appell an die Weltgemeinschaft, den Wert der Natur endlich auch im monetären Sinne anzuerkennen. Und dieser Appell hat offenbar seine Wirkung getan. (mit epd)

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