Stoppt die Killerroboter!

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Ausgerechnet Automaten sollen den Krieg menschlicher machen
Ausgerechnet Automaten sollen den Krieg menschlicher machen

Sie könnten ein neues Zeitalter in der Kriegsführung einläuten: Automatische Waffensysteme, die ohne menschliches Zutun über den Einsatz von tödlicher Gewalt entscheiden. Eine düstere Aussicht, findet der Politologe Frank Sauer. Doch endlich regt sich Widerstand dagegen.

Die Befürworter autonomer Waffen versprechen sich laut Sauer eine wirksamere und günstigere Kriegsführung. Roboter sollen Personal sparen und vor allem schnellere Entscheidungen treffen. Ausgerechnet von ihnen erhofften sich Politiker und Militärs, dass sie den Krieg menschlicher machen und Leid vermeiden: "Menschen machen Fehler, Maschinen nicht, so die Hoffnung."

Fachleute bezweifelten jedoch, dass der Einsatz von Killerrobotern mit dem Kriegsvölkerrecht vereinbar ist, erklärt der Politologe. Denn das Recht beziehe sich auf menschliches Handeln. Und so ist laut Sauer unklar, wer die rechtliche Verantwortung trägt, wenn Menschen irrtümlich von autonomen Waffen verletzt oder getötet werden: "Völkerrechtler diskutieren diese Frage kontrovers".

Besonders schwer wiegen für Sauer ethische Einwände gegen den Einsatz von automatischen Waffen. Es verstoße gegen die Grundsätze der Humanität, dass Maschinen selbstständig über die Anwendung von Gewalt entscheiden sollen."Für das Auslöschen menschlichen Lebens muss heute die Mindestanforderung gelten: Es sollte wenigstens ein anderer Mensch mit dem Töten sein Gewissen belasten müssen."

"Glücklicherweise" rege sich aber auch Widerstand gegen die Automatisierung des Krieges, meint Sauer und verweist auf eine internationale Kampagne, die sich das Ziel gesetzt hat, Killerroboter zu stoppen. Sie werde derzeit von 52 Organisationen aus 24 Ländern unterstützt. Auch viele Staaten, darunter Deutschland, wollten die menschliche Kontrolle über den Einsatz von Waffengewalt bewahren. (gka)

Den vollständigen Kommentar von Frank Sauer lesen Sie hier.

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