Iran: Das Märchen von der Bombe

Die Belege für Irans Atomwaffenprogramm sind nicht stichhaltig
Die Belege für Irans Atomwaffenprogramm sind nicht stichhaltig

Der Iran will die Welt zum Narren halten und heimlich Atomwaffen bauen – so lautet die offizielle Lesart. Der US-amerikanische Journalist Gareth Porter glaubt nicht daran. Warum die Fakten eine ganz andere Sprache sprechen, erklärt er in der aktuellen Ausgabe von „welt-sichten“.

Der Nuklearkonflikt zwischen dem Iran und dem Westen schwelt seit Jahren. Bis Ende November soll der Streit mit einem dauerhaften Abkommen beigelegt werden.  Bei den Verhandlungen steht der Iran in der Bringschuld: Er muss die internationale Gemeinschaft vom friedlichen Charakter seines Nuklearprogramms  überzeugen. Dem Land wird vorgeworfen, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung die Entwicklung von Atombomben voranzutreiben.

Einen wirklichen Beweis dafür sei der Westen bis heute jedoch schuldig geblieben, meint Gareth Porter. Ein Beispiel: 2004 tauchten mehrere Dokumente mit Zeichnungen auf, die zeigen, wie die iranische Shahab-3-Rakete  mit einem Atomsprengkopf bestückt werden könnte. Die Papiere wurden als Beleg für das Atomprogramm präsentiert, auch US-amerikanische Geheimdienste und die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) beriefen sich in ihren Berichten darauf. 

Zentrale Dokumente entpuppten sich als Fälschung

Doch die Zeichnungen entpuppten sich als Fälschung: Die abgebildete Rakete war bereits zwei Jahre zuvor  durch ein verbessertes Modell ersetzt worden, das ganz anders aussah. Auch stammten die Dokumente nicht wie ursprünglich behauptet vom Laptop eines iranischen Wissenschaftlers, sondern von einem Mitglied der Volksmudschaheddin – einer Terrororganisation. Trotzdem blieb der Westen bei seiner Version.

Auch dass der Iran nicht alle Pläne offengelegt und damit die Vorgaben der IAEO erfüllt hat, ist für Porter kein Indiz für das Streben nach Atomwaffen. Warum Porter überzeugt ist, dass der Iran seine Nuklearanlagen in Fordo und Natanz nur für die zivile Nutzung der Kernenergie betreibt und die Vorwürfe der USA und Israels politisch motiviert sind, lesen Sie im Beitrag von Gareth Porter in der September-Ausgaben von "welt-sichten". (sdr)

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