Wo Militärs im Hintergrund steuern

Asien
Nach dem Kalten Krieg hat in vielen Staaten Asiens das Militär zunächst politischen Einfluss verloren. Doch dann hat der Trend sich umgekehrt, findet eine neue Studie.

In großen Teilen Asiens ist eine Art Militarisierung festzustellen, findet eine Studie aus dem GIGA-Institut. Die Autoren betrachten drei Dimensionen davon, nämlich den politischen Einfluss des Militärs, die Ausgaben für dieses sowie seine Mitwirkung an Polizeiaufgaben und an der Wirtschaft, anhand jeweils mehrerer quantitativer Messgrößen. 

Danach rekrutiert sich zum Beispiel seit etwa einem Jahrzehnt wieder ein größerer Teil der politischen Elite aus aktiven oder früheren Militärs, nachdem dieser Anteil seit 1990 gesunken war. Besonders deutlich sei das in Südostasien. Obwohl offene Militärputsche in Asien seltener seien als etwa in Afrika, sei der politische Einfluss der Armeen wieder gewachsen. Die Ausgaben für das Militär nehmen laut der Studie besonders in Süd- und Südostasien zu, wobei die Angaben zu Nordkorea und China mangelhaft seien.

Die Studie findet weiter, dass Militärs in Asien mehr Aufgaben der inneren Sicherheit übernehmen – allerdings nicht mehr Unterdrückung gegen unbewaffnete Oppositionelle ausüben. Zudem seien sie in hohem Maße an Wirtschaftstätigkeiten beteiligt, eine Art Kapitalisten in Uniform. Das alles drohe die Regierungsführung zu beeinträchtigen und Demokratisierungsbestrebungen zu erschweren.

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