Entwicklungshilfe

Bis Ende des Jahres will Entwicklungsminister Gerd Müller ein Siegel für fair und umweltschonend produzierte Textilien einführen. Das ist ein ehrgeiziges Unterfangen, vor allem wenn der neue Standard den Massenmarkt erreichen soll und nicht nur die hochpreisige Nische. Dafür müssen sich beide Seiten von ihren Wunschvorstellungen verabschieden – die Textilhersteller ebenso wie die zivilgesellschaftlichen Initiativen für faire Kleidung.
Eine Woche lang hielten im Mai Vertreterinnen und Vertreter entwicklungspolitischer Organisationen Mahnwache vor dem Bundeskanzleramt in Wien. Im Rahmen der Kampagne „Mir wurscht?“ protestierten sie gegen die Kürzung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit. Selbst in den Regierungsparteien regt sich Unmut.
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des Schweizer Außendepartements erhält einen neuen Direktor: Der derzeitige Schweizer Botschafter in Washington, Manuel Sager, folgt zum 1. November auf Martin Dahinden. Kritiker fürchten, dass die Entwicklungspolitik künftig noch stärker außenpolitischen Interessen untergeordnet wird.
Hissène Habré ließ als Präsident des Tschad in den 1980er Jahren ganze Dörfer von Volksgruppen auslöschen, die er als Gegner ansah. Auch bei Angehörigen seines eigenen Klans, den Gorane, hatte er keine Skrupel: Die Männer auf unserem Titelbild wurden wie Tausende politische Gefangene von der Geheimpolizei brutal gefoltert. Nun können die Opfer endlich auf Genugtuung hoffen.
Eine gängige Begründung für Entwicklungshilfe ist, sie könne helfen, die Ursachen für Immigration aus armen Ländern zu beseitigen. Laut einer neuen Studie des Center for Global Development ist das jedoch ein Irrglaube.
Die Regierung kürzt erneut die Entwicklungszusammenarbeit. Das geht aus dem Haushalt 2014/2015 hervor, den Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) am 29. April vorgelegt hat.
Schwarz-rot will dem Entwicklungsministerium 2014 zwar 160 Millionen Euro mehr gönnen als die vorherige Regierung. Doch für die Opposition beruht der Aufwuchs nur auf Rechentricks.
An den jahrhundertealten Tempel­anlagen von Angkor arbeiten Restauratoren aus aller Welt. Jeder macht, was er für richtig hält. Manchmal kitten die einen den Schaden, den andere anrichten.
Eine Comedy-Serie aus Afrika – das stand am Anfang von Hussein Kurjis Projekt. Als Stoff wählte er das wuchernde Biotop von privaten Hilfsorganisationen. So entstand die Persiflage „The Samaritans“.
Wie kann der Schutz von Flüchtlingen mit Entwicklungszusammenarbeit verknüpft werden? Die Politologin Ulrike Krause zeigt am Beispiel Ugandas die Schwierigkeiten und Lösungsansätze.
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