Brennpunkte

Flüchtlingspolitik anders gestalten – das ist das Ziel von Cucula. Der Berliner Verein gründet deshalb mit fünf Flüchtlingen eine Möbelmanufaktur. Aus Teilen alter Boote entstehen Tische, Betten und Schränke mit Geschichte. Einer aus dem Team ist Ali Maiga Nouhou. Er will eine Tischlerausbildung machen. Dafür startete die „Refugees Company for Crafts and Design“ eine Crowdfunding-Aktion.
Kann und soll man die Weltbevölkerung mit organischer Landwirtschaft ernähren – ohne Kunstdünger und Herbizide? Ja, sagt Hans Rudolf Herren, Mitautor des Weltagrarberichtes und Präsident der Stiftung Biovision. Unmöglich, meint Juan Gonzalez-Valero vom Agrarkonzern Syngenta. Auch über den besten Weg, die Erträge in Afrika zu steigern, sind sie nicht einig.
Die Ebola-Seuche in West-Afrika, der Terror in Nahost, der Flüchtlingsskandal am Mittelmeer: 2014 war ein Krisen-Jahr – und das spiegelt sich in unseren Reportagen und Analysen wider. Aber wir haben auch die anderen Geschichten erzählt. Geschichten aus Ländern, in denen es vorangeht, und von Menschen, die etwas bewegt haben. Die fünf spannendsten Beiträge finden Sie in unserem Jahresrückblick.
In China sind viele Ackerflächen mit Schwermetallen aus der Industrie belastet. Was dort wächst, ist giftig und gesundheitsschädlich. Lange wurde das Problem totgeschwiegen, jetzt schlägt die Regierung Alarm. Aber das ganze Ausmaß der Verschmutzung ist noch immer nicht bekannt, berichtet die Journalistin Liu Hongqiao in der aktuellen Ausgabe von „welt-sichten“.
Auf dem Klimagipfel in Lima sollen die Weichen für ein globales Klimaschutzabkommen gestellt werden. Das andine Hochland ist schon heute von den Folgen der Erderwärmung gezeichnet: Die Gletscher gehen zurück, den Tälern drohen immer wieder Flutwellen und Erdrutsche. Hilfe kommt nun aus der Schweiz.
Vitaminhaltige Erdnusspaste oder mit Mineralien angereicherter Reis: Industrie und Hilfs-organisationen setzen bei der Bekämpfung von Mangel-ernährung auch auf Lebensmittel mit gesunden Zusatzstoffen. Aber das Heilsversprechen der therapeutischen Fertigprodukte ist gefährlich, meint "welt-sichten"-Redakteurin Gesine Kauffmann. Denn die wahren Ursachen für die mangelhafte Ernährung rücken in den Hintergrund.
Andere Minister haben entwicklungspolitische Weißbücher verfasst, doch Gerd Müller will mehr. Sechs Monate sammelte er Eingaben aus der Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft, Religion und Wissenschaft. Beantwortet die daraus hervorgegangene Charta, an welchen Leitlinien sich die deutsche Entwicklungspolitik orientieren soll?
Anke Rosenau ist seit frühester Kindheit körperbehindert und auf Gehhilfen sowie pflegerische Hilfe angewiesen. Trotzdem hat sie vor einigen Jahren mit weltwärts einen Freiwilligendienst in Gambia absolviert – als erste Teilnehmerin mit einer Behinderung. Seitdem schreibt sie an ihrer Doktorarbeit, in der sie die Erfahrungen behinderter weltwärts-Freiwilliger auswertet.
Der sogenannte Friedensprozess in Nahost besteht darin, dass Israel zerbombt, was die Palästinenser dann mit internationaler Hilfe wieder aufbauen. Europa könnte jetzt ein Zeichen setzen, dass es dabei nicht mehr mitmachen will und Palästina endlich als Staat anerkennen, meint der Politikwissenschaftler Yezid Sayigh.
Tauschringe, Genossenschaften oder Urban Gardening: Im Kleinen ist der soziale und ökologische Umbau der Wirtschaft längst im Gange. Die Kirchen bleiben dabei allerdings weit unter ihren Möglichkeiten, kritisiert Klaus Heidel von der Heidelberger Werkstatt Ökonomie. Er erklärt, warum sie sich dieser Aufgabe jetzt stellen müssen.
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