Brennpunkte

(11.3.2013) Vorfälle in Indien haben Mikrokredite als Mittel zur Armutsbekämpfung in Verruf gebracht. Die internationale Genossenschaft Oikocredit hält dennoch an diesem Instrument fest und finanziert bevorzugt Mikrofinanzinstitutionen in ländlichen Regionen armer Länder.
(10.3.2013) Die Weltbank hat sich in einer Studie das Thema Gleichberechtigung vorgenommen. Dafür wurden 4000 Frauen und Männer gefragt, wie sie das Zusammenleben der Geschlechter beurteilen. Fazit: Besonders in dörflichen Gemeinschaften hat sich an der traditionellen Rollenverteilung nichts geändert.
(04.03.2013) Diplomatisch in alle Richtungen. So präsentierte sich Mohamed A. Omar, der Außenminister von Somaliland, in der vergangenen Woche bei seinem ersten Besuch in Deutschland: Viel Lob für die Entwicklungshilfe der Europäischen Union, Verständnis für die Antiterrorpolitik der USA am Horn von Afrika und kein Wort der Kritik am großen Nachbar Äthiopien. Kein Wunder, der Mann hat ein ehrgeiziges Ziel, für das er gute Freunde braucht: die internationale Anerkennung seines Landes als souveränen Staat.
(25.2.2013) Armut bekämpfen und gleichzeitig rentabel sein - diesen Anspruch hat der Africa Agriculture and Trade Investment Fund. Vor gut einem Jahr wurde der Fonds von der KfW Entwicklungsbank im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums gegründet, als Fondsmanager fungiert die Deutsche Bank. Seither wurde unter anderem eine Getreidefarm in Sambia mit einem Darlehen über 7,3 Millionen Euro unterstützt, „um die regionale Nahrungsmittelsicherheit zu verbessern“. Dass der Eigentümer der Farm extrem hohe Renditen anstrebt, scheint dabei nicht zu stören.
(18.2.2013) Trotz seines beachtlichen Wirtschaftswachstums hat es Indien bis heute nicht geschafft, die Armut nachhaltig zu senken. Seit 2005 versucht die Regierung immerhin gegenzusteuern: mit dem größten Beschäftigungsprogramm der Welt, dem Mahatma Gandhi National Rural Employment Act. Eine neue Studie der US-amerikanischen Carnegie-Stiftung geht der Frage nach, ob das Programm den Armen und der gesamten Volkswirtschaft nützt.
(12.2.2013) Klimawandel, Überfischung und Ressourcenabbau schädigen das Leben in der Hochsee. Die Weltbank schätzt den daraus entstehenden Schaden auf jährlich 50 Milliarden Dollar. Nun soll die neu gegründete Global Ocean Commission den Vereinten Nationen (UN) Empfehlungen für einen staatenübergreifenden Schutz der Hochsee vorlegen. Diese Vorschläge sind für die UN allerdings nicht bindend, beklagt Greenpeace. Ein UN-Hochseeschutzabkommen werde aber dringend gebraucht.
(6.2.2013) Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat einen Aktionsplan zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen vorgestellt. Nicht staatliche Organisationen (NGO) sehen als Schwachpunkt allerdings die „mangelnde Verbindlichkeit“ der Vorhaben. Rainer Brockhaus, Direktor der Christoffel Blindenmission, bemängelte im Gespräch mit „welt-sichten“, es fehlten „klare Indikatoren, um Ergebnisse bewerten und daraus lernen“ zu können.
Klar, dass die Hauptnachrichten eher über eine Herdprämie berichten als über Wertschöpfungsketten in Kenia. Wie vermittelt man komplexe Themen aus fernen Regionen? Und landet man damit zwangsläufig in einer Nische? Darüber diskutierten die Gäste beim „Doppeljubiläum“ der Zeitschrift „welt-sichten“ und ihres Herausgebervereins.
(1.2.2013) Zwei Jahre nach Beginn des arabischen Frühlings herrscht in Ägypten der Ausnahmezustand. Amnesty International wirft Präsident Mursi vor, er gehe „mit exzessiver Gewalt“ gegen Demonstranten vor. Zudem seien die Ermittlungen gegen Sicherheitsbeamte, die im Jahr 2011 Zivilisten getötet oder verletzt hätten, „verschlampt“ worden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sieht in ihrem aktuellen World Report die „Euphorie des arabischen Frühlings“ bereits am Ende.
Weltweit werden laut UN-Ernährungsorganisation FAO jährlich 1,6 Milliarden Tonnen Nahrungsmittel verschwendet, das entspricht einem Drittel aller Lebensmittel. Die Kosten beziffert ein aktueller FAO-Bericht mit 750 Milliarden US-Dollar. Doch nur weniger wegzuwerfen genüge nicht, sagt die Hilfsorganisation Brot für die Welt.
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