Brennpunkte

Signale von Landesregierungen und aus der deutschen Wirtschaft lassen befürchten, dass die Energiewende in Kleinstaaterei und wirtschaftlichen Interessen zu versinken droht. Dabei spielt sie eine entscheidende Rolle für die Kohärenz von Umwelt-, Wirtschafts- und Entwicklungpolitik, findet "welt-sichten"-Redakteurin Gesine Kauffmann. Wenn Deutschland beweist, dass es seinen Energiebedarf vollständig aus erneuerbaren Energien decken kann, würden viele andere Länder nachziehen. Das wäre gut für das Klima - und für die Armen dieser Welt.
Die Debatte über den Umgang mit Homosexualität ist nicht nur in Deutschland in vollem Gange. In der internationalen Presse wird Afrika als homophober Kontinent an den Pranger gestellt. Westliche Regierungen drohen afrikanischen Staaten mit dem Entzug von Hilfsgeldern, wenn dort Anti-Schwulen-Gesetze zur Abstimmung stehen. Selbst liberalen Afrikanern und Aktivisten, die sich für die Rechte von Schwulen, Lesben, Trans- und Bisexuellen (LGBT) einsetzen, geht die Einmischung des Westens zu weit. Manche halten sie sogar für kontraproduktiv.
Wird der entwicklungspolitische Freiwilligendienst „weltwärts“ künftig nicht mehr im Entwicklungs-, sondern im Familienministerium angesiedelt? Davor warnt das katholische Hilfswerk Misereor. Geschäftsführer Thomas Antkowiak fürchtet, das Freiwilligenprogramm würde dann nicht mehr mit der nötigen Expertise gesteuert. „weltwärts“ ermöglicht seit 2008 jungen Menschen, für ein Taschengeld in einem Entwicklungsland rund ein Jahr etwa in sozialen Einrichtungen oder Umweltprojekten mitzuarbeiten.
(06.02.2014) Das Interesse an ethischen Geldanlagen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen: Rund sieben Billionen Euro werden in Europa jährlich nicht nur nach wirtschaftlichen, sondern auch nach ethischen und ökologischen Kriterien investiert. Ob Firmen damit bewegt werden können, nachhaltiger zu wirtschaften, ist umstritten. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie nähren die Zweifel.
„Das Thema Behinderung steht in der Entwicklungspolitik dort, wo die Behinderten selbst stehen: weit unten“, schreibt Robert Remarque Grund in der Februar-Ausgabe von „welt-sichten“. Grund, Vorsitzender der Behindertenorganisation „Zusammen – Hamhung“, wurde gehörlos geboren. Er sagt: „Das Thema Behinderung beziehungsweise Gehörlosigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit haben in der Regel Hörende besetzt, die sicher mit viel gutem Willen, aber allzu oft mit genauso viel Inkompetenz ihre gut gemeinten Ideen umsetzen dürfen.“
(27.1.2014) Im Südsudan haben die Konfliktparteien einen Waffenstillstand unterzeichnet. Wie stabil dieser ist, muss sich noch zeigen. Dem Land steht der Aufbau eines funktionierenden Staatsapparates bevor – eine „langwierige und konfliktbeladene“ Aufgabe, sagt „welt-sichten“-Chefredakteur Bernd Ludermann. Und der Sudanexperte Wolf-Christian Paes vom Bonner Konversionszentrum BICC bezweifelt, dass die gegenwärtigen Machthaber zu den erforderlichen Reformen bereit sind.
Kommunen können zur Verwirklichung der Millenniumsentwicklungsziele beitragen. Diese Behauptung gehört zum Allgemeingut der entwicklungspolitischen Debatte. Doch was leisten Städte tatsächlich? Die Ergebnisse einer Studie über die Aktivitäten der Stadt Bonn sind eher ernüchternd – beziehungsweise nichtssagend.
Die deutsche Rüstungsfirma Heckler&Koch (H&K) steht wegen Exporten von Gewehren nach Mexiko in der Kritik. „welt-sichten“-Autor Wolf-Dieter Vogel ist dorthin gereist und hat rekonstruiert, was am 12. Dezember 2011 im Bundesstaat Guerrero geschah. An diesem Tag verlor Maria Amadea de Jesús ihren Sohn Gabriel. Sie sagt: Er wurde von Polizisten erschossen. Einige trugen Gewehre von H&K.
Wer als freiwilliger Helfer in ein Land des globalen Südens geht, soll nicht nur dort Entwicklungsarbeit leisten, sondern sich auch nach seiner Heimkehr in Deutschland engagieren. Kai Diederich, Mitarbeiter der Organisation „finep“, kritisiert, die Erwartungen an die Rückkehrer seien teils zu hoch und zu abstrakt.
In der Zentralafrikanischen Republik lebten Christen und Muslime überwiegend friedlich miteinander. Doch ein Militärputsch machte sie zu Feinden. Frankreich und die Afrikanische Union intervenieren – mit fragwürdigen Absichten, sagt Experte Stephen W. Smith in „welt-sichten“.
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