Ärmste Länder müssen mehr für Lebensmittelimporte zahlen

Für die ärmsten Staaten wird es nach Angaben der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation immer schwieriger, Grundnahrungsmittel auf internationalen Märkten zu beschaffen.

Rom (epd). Die Kosten für Lebensmitteleinfuhren haben sich weltweit seit dem Jahr 2000 auf 1,43 Billionen US-Dollar verdreifacht. Im gleichen Zeitraum stiegen die Ausgaben der ärmsten Länder für dringend benötigte Nahrungsimporte jedoch um das Fünffache, wie aus einem am Dienstag von der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) in Rom veröffentlichten Bericht hervorgeht. Für die ärmsten Staaten werde es immer schwieriger, die für die Bevölkerung nötigen Grundnahrungsmittel auf internationalen Märkten zu beschaffen, warnte der FAO-Wirtschaftsexperte Adam Prakash.

"Mehr für weniger"

Während Nahrungsmittelimporte weltweit seit 2000 um jährlich durchschnittlich acht Prozent stiegen, liege die Wachstumsrate bei den ärmsten und auf Einfuhren angewiesenen Ländern im zweistelligen Bereich. Die FAO rechnet in ihrem Lebensmittelausblick damit, dass die Kosten für die Einfuhren in diesem Jahr insgesamt um drei Prozent auf 1,47 Billionen Dollar steigen.

Mit Blick auf Langzeitentwicklungen beklagt die FAO in dem Bericht, dass viele Länder trotz guter Produktions- und Handelsbedingungen "mehr für weniger" ausgeben. So bringen die am wenigsten entwickelten Staaten knapp 30 Prozent ihrer Einnahmen aus Exporten für Lebensmittelimporte auf. Der Anteil verdoppelte sich seit 2005, während reichere Länder nicht nur über ein größeres Pro-Kopf-Einkommen verfügen, sondern auch durchschnittlich nur zehn Prozent ihrer Exportgewinne in Lebensmittelimporte investieren.

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