Diakonie Katastrophenhilfe: Krieg bereitet Ebola und Cholera den Weg

epd-bild/Wolf-Dietrich Weissbach
Ebola-Trainingszentrum in Würzburg
Krankheiten wie Ebola und Cholera breiten sich laut Diakonie Katastrophenhilfe in Kriegsgebieten dramatisch aus.

Berlin (epd). Die Konflikte im Kongo und im Jemen seien dafür aktuelle Beispiele, sagte die Präsidentin der Hilfsorganisation, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresberichts in Berlin. "Menschen, die schon vorher nicht genügend zu essen haben, sind geschwächt und dadurch sehr viel anfälliger", betonte sie. Unter diesen Umständen könnten sich die Erreger rasend schnell verbreiten.

Im Jemen leiden nach Zahlen der Diakonie Katastrophenhilfe mehr als 20 Millionen Menschen Hunger und 18 Millionen haben keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser oder sanitären Einrichtungen. Seit Beginn des Krieges 2015 seien mehr als 3.000 Menschen an Cholera gestorben. Und allein im ersten Halbjahr 2019 habe es fast eine halbe Million gemeldeter Verdachtsfälle gegeben.

Jemen soll ein Schwerpunkt der Hilfe werden

Die Organisation will in den kommenden Jahren einen ihrer Arbeitsschwerpunkte auf den Jemen legen und hat vor wenigen Wochen ein eigenes Büro in Aden eröffnet. Laut Füllkrug-Weitzel leistet die Diakonie Katastrophenhilfe in dem arabischen Land Ernährungshilfe und arbeitet an der Prävention lebensbedrohlicher Infektionskrankheiten.

In der Demokratischen Republik Kongo habe man es indes mit dem ersten Ebola-Ausbruch überhaupt in einem Konfliktgebiet zu tun. "Angriffe verschiedener Milizen zwingen die Menschen immer wieder zur Flucht und erschweren, dass unter den vertriebenen Menschen neue Infizierte gefunden und behandelt werden können", beschrieb der Leiter des dortigen Büros des evangelischen Hilfswerks, Guido Krauss, die Lage. "Dadurch beschleunigt sich die Ausbreitung von Ebola."

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr in 41 Ländern Hilfe geleistet und dafür etwa 37 Millionen Euro bereitgestellt. Die meisten Hilfen flossen demnach nach Syrien und in die Nachbarländer.

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