Zehn Jahre Syrien-Krieg: Guterres fordert friedliche Lösung 

Seit zehn Jahren wird in Syrien gekämpft. Die Folgen sind dramatisch. Viele Kinder sind unterernährt, fast 70 Prozent der Menschen sind auf Hilfe zum Überleben angewiesen. Doch bisher zeichnet sich kein Ende des Konflikts ab.

New York/Frankfurt a.M. - Zehn Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs in Syrien hat UN-Generalsekretär António Guterres mehr Anstrengungen für eine friedliche Lösung des Konflikts gefordert. Die Konfliktparteien müssten ein politisches Abkommen zur Beendigung dieses "schrecklichen Krieges" vereinbaren, verlangte Guterres am Mittwoch (Ortszeit) in New York. Der Krieg dürfe kein Dauerzustand werden. Die Verantwortlichen für schreckliche Gräueltaten müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Hilfsorganisationen beklagen eine immer dramatischere Situation der Bevölkerung. "Die humanitäre Lage in Syrien hat sich Jahr um Jahr weiter verschärft - zuletzt durch die Corona-Pandemie und ihre Folgen", sagte der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, Christian Reuter, am Donnerstag. 13,4 Millionen Menschen, 70 Prozent der Bevölkerung, seien auf Hilfe angewiesen.

Ende des Konflikts nicht absehbar

Der 15. März 2011 gilt als Beginn des blutigen Konflikts in Syrien. In den Metropolen Damaskus und Aleppo demonstrierten damals aufgebrachte Menschen gegen die Politik des diktatorischen Machthabers Baschar al-Assad. Das Regime schlug die Proteste brutal nieder. In der Folge eroberten Rebellen und Terrormilizen weite Teile des Landes. Mit Hilfe Russlands und des Irans konnte Assad sie zurückdrängen. Ein Ende des Konflikts ist indes nicht absehbar.

Auch die neue Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, dringt auf eine friedliche Beilegung des Konflikts. "Noch immer wird in Teilen Syriens gekämpft und auch nach zehn Jahren Krieg wird die Not im ganzen Land größer", sagte sie. Hunderttausende Kinder seien mangelernährt - mit verheerenden Folgen für ihre körperliche und geistige Entwicklung.

Das weltweite päpstliche Hilfswerk "Kirche in Not" appellierte an die USA und die Europäische Union, die humanitäre Hilfe für das mit Sanktionen belegte Syrien erleichtern. "Es ist unsere Pflicht, der leidenden Zivilbevölkerung in Syrien zu helfen. Besonders die christliche Minderheit droht zu verschwinden", sagte der Geschäftsführende Präsident von "Kirche in Not", Thomas Heine-Geldern, in Königstein bei Frankfurt am Main. Geldüberweisungen und die Einfuhr von Hilfsgütern seien trotz der vorgesehenen Ausnahmen nicht möglich. Der europäische IBAN- und der amerikanische SWIFT-Code blockierten jegliche Überweisung, die sich auf Syrien beziehen.

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