KfW-Zusagen für Entwicklungsprojekte weiter von Pandemie geprägt

Frankfurt a.M. - Anhaltende Unterstützung in der Corona-Pandemie hat die Arbeit der staatlichen KfW Bankengruppe in Entwicklungs- und Schwellenländern im vergangenen Jahr geprägt. Insgesamt gab es Zusagen über 10,1 Milliarde Euro für 486 Vorhaben, wie die KfW am Mittwoch in Frankfurt am Main bekanntgab. Das waren rund zwei Milliarden Euro weniger als im Vorjahr, als mit 12,4 Milliarden Euro ein Rekordhoch gemeldet wurde.

Bei den Zusagen 2021, die etwa wieder das Niveau von 2019 erreichten, entfielen 8,6 Milliarden Euro (2020: 11 Milliarden Euro) auf die KfW Entwicklungsbank. Rund 1,5 Milliarden Euro stellte die KfW-Tochter DEG für die Finanzierung privater Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern bereit. 2020 waren es 1,4 Milliarden Euro gewesen.

Unterstützung bei der Impfstoffentwicklung in Ruanda, im Senegal und in Südafrika

Das Corona-Sofortprogramm des Bundesentwicklungsministeriums wurde den Angaben zufolge von der KfW Entwicklungsbank in beiden Jahren zusammen mit 6,6 Milliarden Euro unterstützt. Dabei seien bisher Auszahlungen in Höhe von 4,2 Milliarden Euro für 212 Projekte in 71 Ländern getätigt worden. Unterstützung hätten die Partner für Sofortmaßnahmen insbesondere im Gesundheitssektor, bei der Ernährungssicherung oder der sozialen Sicherung erhalten sowie zur Aufrechterhaltung von Liquidität für Unternehmen und Staaten.

Ein wichtiger Aspekt sei auch die Unterstützung der Impfstoffentwicklung und -produktion in Ruanda, im Senegal und in Südafrika gewesen. Auch bei den Beratungs- und Förderprogrammen, bei denen die DEG (Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft) 62 Millionen Euro für 179 Vorhaben zugesagt habe, hätten Corona-Maßnahmen erneut einen hohen Anteil gehabt.

"Resilienz unserer Partner stärken"

Zur Corona-Pandemie, an deren Folgen die Entwicklungsländer noch jahrelang zu tragen hätten, komme nun der Ukraine-Krieg, sagte Christiane Laibach, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. „Ich sehe die Entwicklungszusammenarbeit immer stärker gefordert“, erklärte sie. „Einerseits vor dem Hintergrund der Folgen des Krieges bei der kurzfristigen Unterstützung für die Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern und sobald möglich durch Wiederaufbaumaßnahmen in der Ukraine. Andererseits müssen wir die Bewältigung der langfristigen Aufgaben wie die alternativlose nachhaltige Transformation der globalen Wirtschaft im Blick behalten und mehr denn je die Energiesicherheit mitdenken.“

Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges seien vielschichtig und bedrohten auch die Versorgungssicherheit in den Entwicklungsländern, bekräftigte Roland Stiller, Vorsitzender der DEG-Geschäftsführung. „Umso wichtiger ist es, die Resilienz unserer Partner zu stärken, auch im Hinblick auf den Klimawandel als große globale Herausforderung“, erklärte er.

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