UN wollen Aids bis 2030 besiegen

London, Genf - Die Welt kann die gefährliche Immunschwächekrankheit Aids laut den UN noch immer bis 2030 besiegen. Um das Ziel zu erreichen, müssten jedoch zivilgesellschaftliche Gruppen, Helfer, Betroffene und Infizierte im Kampf gegen HIV von Regierungen und Gebern volle Unterstützung erhalten, forderte Winnie Byanyima, Exekutivdirektorin des Hilfsprogramms Unaids, am Dienstag in London.

Gemeinschaften auf der ganzen Welt hätten gezeigt, dass sie bereit, willens und in der Lage seien, eine Vorreiterrolle im Kampf gegen HIV und Aids zu übernehmen. Sie bräuchten jedoch die angemessenen Mittel, sagte die Exekutivdirektorin bei der Vorstellung des Unaids-Jahresberichts.

Der Bericht, der anlässlich des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember vorgestellt wurde, zeigt laut dem Hilfsprogramm, wie zivilgesellschaftliche Gruppen treibende Kräfte bei der Verbesserung der medizinischen Versorgung sind. So hätten soziale Kampagnen dazu beigetragen, den Zugang für Millionen Menschen zu generischen HIV-Medikamenten zu ebnen.

Die Behandlungskosten seien so in vielen der am stärksten von HIV betroffenen Ländern von 25.000 US-Dollar pro Person und Jahr auf weniger als 70 US-Dollar gesunken. Das gelte für den Zeitraum von 1995 bis heute. Laut den Nachhaltigkeitszielen der UN soll Aids bis 2030 besiegt werden.

In der Region Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat der verbesserte Zugang zu Tests 2022 zu einem Anstieg der HIV-Diagnosen um 4,2 Prozent geführt. Laut WHO meldeten 37 von 49 Ländern steigende Zahlen. Mehrere Länder hätten die bisher höchste Zahl von Diagnosen in einem einzigen Jahr gemeldet.

Weltweit lebten laut Unaids im Jahr 2022 schätzungsweise 39 Millionen Menschen mit HIV. Rund 1,3 Millionen Menschen hätten sich 2022 neu infiziert. Rund 630.000 Infizierte seien im vergangenen Jahr an Aids-bedingten Krankheiten gestorben. Zudem seien im vergangenen Jahr knapp 30 Millionen Menschen mit lebensverlängernden antiretroviralen Medikamenten behandelt worden.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!