Mexiko-Stadt, Havanna - Auf Kuba sind zwei Oppositionsführer drei Monate nach ihrer Freilassung erneut verhaftet worden. Wie das Oberste Volksgericht des Landes am Dienstag (Ortszeit) mitteilte, sollen José Daniel Ferrer (54) und Félix Navarro (72) „wiederholt gegen Auflagen ihrer vorzeitigen Entlassung“ verstoßen haben. Navarro soll seine Gemeinde siebenmal verlassen haben, ohne das Gericht davon in Kenntnis zu setzen. Ferrer soll sich geweigert haben, vor dem Vollzugsrichter zu erscheinen.
Die beiden gehören zu insgesamt 553 Gefangenen, die im Januar vorzeitig freigelassen worden waren. Das zugrundeliegende Abkommen sah vor, dass im Gegenzug zur Freilassung der kubanischen Gefangenen die Vereinigten Staaten die Karibikinsel von ihrer Liste der Terrorismus unterstützenden Staaten streichen. Der ehemalige Präsident Joe Biden vollzog diesen Schritt in seinen letzten Tagen im Amt. Doch Donald Trump setzte kurz nach seinem Amtsantritt Kuba wieder auf diese Liste.
Amnesty International stuft sowohl Ferrer als auch Navarro als „Gefangene aus Gewissensgründen“ ein. Die beiden seien „seit Jahrzehnten politisch aktiv und kämpfen für die Menschenrechte“, schreibt Johanna Cilano, Karibik-Expertin von Amnesty, im Netzwerk X. Ihre Inhaftierung sei „ungerecht und willkürlich“.