Kolumbien: 27 Soldaten und Polizisten binnen zwei Wochen getötet

Berlin/Bogotá - Mindestens 27 Soldaten und Polizisten sind binnen zwei Wochen in Kolumbien laut Regierungsangaben bei gezielten Angriffen getötet worden. Präsident Gustavo Petro bezeichnete die Attacken als „systematische“ Ermordungen als Revanche für den Tod einiger Führer von Drogenkartellen. „Wir werden uns nicht zurückziehen, wir werden die Offensive gegen den Clan verstärken“, erklärte er am Dienstagabend (Ortszeit) auf der Internet-Plattform X mit Blick auf den Golf-Clan. Er listete die Namen der getöteten 15 Polizei- und 12 Militärangehörigen auf.

Präsident Petro, der selbst Mitglied der früheren Stadtguerilla M-19 war, hatte bei seinem Amtsantritt im Jahr 2022 versprochen, Verhandlungen mit allen bewaffneten Gruppen des Landes aufzunehmen, um einen umfassenden Frieden zu erreichen. Allerdings wurden vereinbarte Waffenruhen immer wieder gebrochen. In den vergangenen Monaten ist Kolumbien von einer neuen Welle der Gewalt erfasst worden.

Seit Monaten kämpfen die noch aktive ELN-Guerilla und Splittergruppen der ehemaligen Farc-Rebellen um die Vorherrschaft im Drogenhandel in der Region Catatumbo im Norden des Landes an der Grenze zu Venezuela. Mehr als 100 Menschen kamen ums Leben, Tausende Bewohner wurden vertrieben.

Bei dem seit den 1960er Jahren andauernden Bürgerkrieg in Kolumbien zwischen staatlichen Kräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs wurden bislang mehr als 260.000 Menschen getötet, etwa sieben Millionen wurden vertrieben. Etwa 80.000 Kolumbianer gelten als vermisst.

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