Nairobi/Khartum - Die Vereinten Nationen sind besorgt wegen anhaltender Drohnenangriffe auf die Stadt Port Sudan. Die Hafenstadt am Roten Meer sei "eine Drehscheibe für unsere humanitären Einsätze und ein wichtiger Zugangspunkt für Hilfsgüter” im Sudan, erklärte der Leiter des UN-Büros für Humanitäre Hilfe, Tom Fletcher, am Mittwoch auf der Internetplattform X. Auch im Krieg müsse darauf geachtet werden, Zivilisten und zivile Infrastruktur zu verschonen, betonte Fletcher. Seit dem Wochenende ist Port Sudan wiederholt Ziel von Drohnenangriffen der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) geworden.
Im seit inzwischen zwei Jahre währenden Krieg im Sudan bekämpfen sich Regierungstruppen und RSF. Seit Beginn der Kämpfe ist Port Sudan Übergangs-Hauptstadt, von hier arbeitet die Regierung, verbleibende Diplomaten und Hilfsorganisationen koordinieren ihre Arbeit.
In der Hauptstadt Khartum, die von der Armee im April aus RSF-Kontrolle zurückerobert wurde, ist vieles zerstört. Die Drohnenangriffe haben nun auch in Port Sudan Teile des Hafens, des Flughafens, eines Öllagers und der Stromversorgung getroffen. Die sudanesische Armee wirft den Vereinigten Arabischen Emiraten vor, die RSF zu unterstützen und brach Anfang der Woche jegliche diplomatische Zusammenarbeit ab.