Nairobi/Khartum - Im Sudan-Krieg werden laut Amnesty International modernste chinesische Waffen eingesetzt. Die würden der paramilitärischen RSF-Miliz von den Vereinigten Arabischen Emiraten geliefert, teilte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag mit. Die VAE verstießen damit gegen das internationale Waffenembargo für die westsudanesische Region Darfur.
Im Sudan eskalierte ein Machtkampf zwischen der Armee und den „Rapid Support Forces“ (RSF) im April 2023 zu einem Krieg, in dem Darfur eines der meist umkämpften Gebiete ist. Die Armee wirft den VAE vor, die RSF zu unterstützen.
Amnesty-Experten haben der Organisation zufolge Fotos und Videos von Waffen sowie den Auswirkungen der Angriffe analysiert und festgestellt, dass erstmals bestimmte Lenk-Bomben und Haubitzen der chinesischen Staatsfirma Norinco in aktivem Kriegsgeschehen eingesetzt wurden. So sei eine der Bomben, mit denen die RSF am 9. März den Ort Al-Malha in der Region Nord-Darfur angegriffen hat, 2024 in China produziert worden. Die Waffen seien also während des Krieges ins Land gelangt. Bei dem Angriff wurden lokalen Berichten zufolge mindestens 13 Menschen getötet. Die Waffenlieferungen erfolgen laut Amnesty über den Flughafen Amdscharad im Tschad, nahe der Grenze zu Darfur.
„Es ist beschämend, dass der UN-Sicherheitsrat das bestehende Waffenembargo gegen Darfur nicht umsetzt und den Forderungen nach einer Ausweitung auf den gesamten Sudan nicht nachkommt“, kritisierte der Amnesty-Experte Brian Castner. Die VAE müssten ihre Waffenlieferungen an die RSF sofort einstellen. „Solange sie das nicht tun, müssen auch alle internationalen Waffentransfers an die VAE eingestellt werden“, forderte er. Seit Ausbruch des Krieges sind zehntausende Zivilistinnen und Zivilisten getötet worden.