WFP: Kürzungen verschärfen Hungerkrise bei Flüchtlingen aus dem Sudan

Nairobi/Khartum - Das Welternährungsprogramm (WFP) sieht eine dramatische Zuspitzung der Hungerkrise bei Flüchtlingen aus dem Sudan. Nach jüngsten Kürzungen stehe noch weniger Geld zur Verfügung, um lebensrettende humanitäre Hilfe zu leisten, erklärte das WFP am Montag in Nairobi. In Sudans Nachbarländern, wie dem Tschad oder dem Südsudan, haben Hunderttausende Menschen Zuflucht gefunden. Dort sei die Lage schon bisher schwierig gewesen, nun drohe eine weitere Verschärfung der Not.

Auch im Sudan verschlimmern Hilfskürzungen die Situation dramatisch. Die Zeitung „Washington Post” hatte am Wochenende von Kindern berichtet, die nach Kürzungen der US-Hilfsgelder verhungert seien, weil Kliniken keine Spezialnahrung mehr hatten. Die Zeitung “Sudan Tribune” meldete unter Berufung auf das sudanesische Ärzte-Netzwerk, dass seit Jahresbeginn allein in der Region Nord-Darfur 239 Kinder verhungert seien. Im Sudan bräuchten etwa 20 Millionen Menschen Hilfe, betonte das Welternährungsprogramm.

Seit im April 2023 der Machtkampf im Sudan zwischen den paramilitärischen RSF und der Armee eskaliert ist, mussten mehr als zwölf Millionen Menschen auf der Flucht vor Gewalt ihr Zuhause verlassen. Etwa vier Millionen sind in den Nachbarländern. Einige wenige sind in die Hauptstadt Khartum zurückgekehrt, seit diese im Mai von der Armee zurückerobert worden war. Auch die dortigen lokalen "Emergency Response Rooms”, betrieben von Freiwilligen, haben immer weniger Geld zur Verfügung und können nicht mehr die Hilfe leisten, die benötigt wird.

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