Berliner Denkfabrik: Großalgen könnten Klimakrise abschwächen

Berlin - Einem wissenschaftlichen Papier der Berliner Energy Watch Group zufolge könnte durch „Ocean-Farming“ (Meeresfarmen) mit Großalgen die Klimakrise bekämpft werden. Mit diesem Verfahren könnte man 450 Gigatonnen Kohlenstoff innerhalb von 40 Jahren der Atmosphäre entnehmen, teilte der Think Tank am Mittwoch in Berlin mit. So könne die CO2-Konzentration in der Atmosphäre von heute 425 ppm (parts per million) auf unter 350 ppm gesenkt werden, was für ein stabiles Klimagleichgewicht notwendig sei. Mit parts per million wird der Anteil von CO2-Molekülen an einer Million Luftmoleküle angegeben.

Die Entnahme von CO2 sei nötig, da laut den Forschern selbst bei sofortiger Klimaneutralität zu viel CO2 in der Atmosphäre verbleiben würde, hieß es. Frei treibende Großalgen hätten unter anderem den Vorteil, dass sie „extrem schnell“ wachsen und CO2 sehr wirksam binden würden. Bisherige Verfahren reichten nicht aus, um eine CO2-Entnahme „in dieser Größenordnung zuverlässig zu erreichen“.

Das Ocean-Farming solle demnach im industriellen Maßstab in den „ungenutzten subtropischen Wirbeln“, das sind ringförmige Systeme von Meeresströmungen, betrieben werden. Laut Papier sollten die Voraussetzungen dafür spätestens 2035 bis 2040 erreicht sein.

Die Energy Watch Group ist eigenen Angaben zufolge ein unabhängiger, gemeinnütziger Think Tank, der Konzepte zur Senkung der CO2-Emissionen sowie zur Abkühlung der Erdatmosphäre erarbeitet.

 

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