welt-sichten weekly: Profiteure des Tourismus / Gemeinnützigkeit von Attac / Geldwäsche-Liste

auf der Tourismusmesse ITB in Berlin werben dieser Tage wieder Länder aus aller Welt für ihre Reiseziele. Als Mittel der Armutsbekämpfung aber taugt der Tourismus nur bedingt, meint Laura Jäger von Brot für die Welt. Das meiste Geld lande auf den Konten internationaler Tourismuskonzerne oder lokaler Eliten.

Um Geld geht es auch bei der Diskussion um die Gemeinnützigkeit von Attac. Nach dem Urteil des Bundesfinanzhofes, der Attac dieses Privileg aberkannt hat, sollte die Politik das Gemeinnützigkeitsrecht modernisieren, statt nun auch andere Organisationen ins Visier zu nehmen.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Sebastian Drescher

Neu auf welt-sichten

„Eine moralische Verantwortung“: Sven Giegold erklärt, warum Frankreich, Großbritannien und Deutschland die neue Geldwäsche-Liste der EU-Kommission ablehnen – und welchen Einfluss Saudi-Arabien darauf hat.

Notfalls per Gesetz: Deutsche Unternehmen sollen die Arbeitsbedingungen bei Zulieferern im Ausland verbessern. Entwicklungsminister Müller droht mit einem Gesetz, Arbeitsminister Heil will abwarten und setzt auf eine europäische Lösung.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Opfer des Tierschutzes: Der World Wide Fund for Nature (WWF) soll in mehreren Ländern kriminelle Wildhüter finanziell und logistisch unterstützt haben. Recherchen von „BuzzfeedNews“ bringen sie mit Folter, Mord und sexueller Belästigung in Verbindung.

#Nopiwouma statt #MeToo: So richtig populär ist die Initiative der weißen Frauen aus dem Norden in Afrika nicht. Was nicht heißt, dass sich ihre Schwestern im Senegal, in Kenia oder in Südafrika nicht zu wehren wissen, schreibt Amanda Gouws bei „The Conversation“.

Verzicht und Verbote allein werden den Planeten nicht retten, meint Ralf Fücks. Der Mittelweg zwischen Radikalisierung und Resignation liegt für ihn in einer „Ko-Evolution von Biosphäre und technischer Zivilisation“.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Ganz normale Ausbeutung: Forscher haben untersucht, welche Folgen es hat, wenn chinesische Firmen beim Abbau von Rohstoffen im Kongo mitmischen. Die Ergebnisse sind ernüchternd.

Symptome des Anthropozän: Die Umweltbehörde Unep warnt in einem Bericht vor fünf unterschätzten Umweltgefahren. Genannt werden unter anderem genmanipulierte Lebewesen und der Überschuss an Stickstoff.

Private Agrarinvestitionen in Ländern des Südens sind oft problematisch, weil sie die lokale Bevölkerung ignorieren. Das kann auch die Investoren viel Geld kosten. Die britische Denkfabrik ODI erklärt in einem Bericht, wie das vermieden werden kann.

Buchtipp

Eine unvollendete Vision: Die Politikwissenschaftler Daniele Archibugi und Alice Pease zeichnen in ihrem Buch „Crime and Global Justice“ die Geschichte der internationalen Strafgerichtsbarkeit nach.

Ausblick: Was nächste Woche ansteht

Mit Plastikverschmutzung und der Regulierung von Geoengineering befasst sich kommende Woche die UN-Umwelt-Versammlung UNEA in Nairobi. Die Zivilgesellschaft hofft, dass bei dem Treffen die Weichen für ein weltweites Plastikabkommen gestellt werden.

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