welt-sichten im April: Von Fahrrad bis Containerschiff

in den vergangenen Wochen haben in Deutschland viele vergebens auf Busse, Bahnen oder Flugzeuge gewartet. In den Diskussionen über die Streiks ging es auch darum, ob vergangene Regierungen den Transportsektor, insbesondere die Bahn, kaputtgespart und damit der Versorgung und der Wirtschaft des Landes geschadet haben. Wie wichtig Transport und Verkehr für ein Land sind, hat in Extremform der ehemalige liberianische Minister für Infrastruktur, Gyude Moore, erfahren. Im Interview berichtet er, welche Bedeutung es für die friedliche Entwicklung seines Landes nach Jahren des Bürgerkriegs hatte, in Verkehrswege zu investieren: Ohne Transport keine Versorgung, weder mit Nahrung noch mit öffentlichen Diensten im Bereich Gesundheit und Bildung.

Nadia Clark wiederum berichtet über die Investitionen Chinas in Häfen weltweit für sein Projekt „Neue Seidenstraße“, mit dem das Land sich Rohstoffe sichern und seinen Außenhandel ausbauen will. 152 Länder haben sich dieser Infrastrukturinitiative schon angeschlossen – oft, aber nicht immer zu ihrem Nutzen. Sarah Fernandes beschreibt den Hafen von Santos, einen Entwicklungsmotor für ganz Brasilien, während mein Kollege Tillmann Elliesen von der norddeutschen Bischöfin Kirsten Fehrs, der „Stimme der Seeleute“, einiges über deren hartes Leben an Bord internationaler Schiffe erfährt. 

In unserer Rubrik Welt-Blicke schildert Susann Kreutzmann, wie knapp eine Million Menschen vom Volk der Rohingya leben, die zu Fuß von Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflohen sind. Um Flucht geht es auch bei Antje Missbach: Sie zeigt am Beispiel von Indonesien und Australien, dass die Bekämpfung von Schleusern die Probleme nicht löst, die durch Migration entstehen. 

Wie sudanesische Künstler, die vor dem Krieg in ihrem Land nach Kenia geflohen sind, ihre Erfahrungen in Bildern verarbeiten, dokumentiert Ismail Einashe. Er war für uns in Nairobi, einem inzwischen florierenden Zentrum sudanesischer Künstler im Exil. Und Laura Barrios und Jonas Wolff ziehen eine Zwischenbilanz der neuen, linken Regierung Kolumbiens: Wie kommen ihre ehrgeizigen Reformprojekte voran, wo stoßen sie auf Widerstand?


Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Barbara Erbe

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