Russlands Söldner aus Nepal

Liebe Leserinnen und Leser, 

eigentlich dachte Krishna, er würde in Russland nur für Soldaten kochen und Kasernen putzen. Aber der junge Mann aus Nepal musste dann in einer Luftverteidigungseinheit gegen die Ukraine kämpfen. Er wurde verletzt, floh aus dem Krankenhaus und kam nur mit Hilfe von viel Geld zurück nach Nepal. Sein Schicksal ist kein Einzelfall: Bibek Bhandari hat in Nepal mit mehreren Männern gesprochen, die Russlands Militär als Söldner angeworben hatte. Er erzählt, was sie gelockt hat, wie es ihnen ergangen ist und wie sie oder ihre Angehörigen jetzt um eine Entschädigung für Verletzungen kämpfen. Ein Beispiel, wie Menschen in weit entfernten Ländern in den Krieg in Europa hineingezogen werden.

Interessante Lektüre wünscht 

Ein Mann hockt auf einem Tempelabsatz vor einer Reihe Kerzen.
Neu auf welt-sichten

Verunsichert: Die Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landesnetzwerke in Deutschland fordert vor der Bundestagswahl, das EU-Lieferkettengesetz umzusetzen und Partnerschaften weiter zu fördern. Doch die Engagierten fürchten, dass ihre Arbeit an Rückhalt verliert, berichtet Claudia Mende

Auch da geht er raus: Präsident Donald Trump hat den Austritt der USA aus der WHO eingeleitet. Das gefährdet die Gesundheit von Menschen, die auf deren Programme angewiesen sind, und den Schutz vor Epidemien. Und es zeigt Trumps Verachtung für internationale Kooperation – selbst wo sie zum Nutzen des eigenen Landes ist, kommentiert Melanie Kräuter.

Rohstoffe und Einfluss gesucht: Die Vereinigten Arabischen Emirate sind einer der größten Investoren in Afrika, ein Schwerpunkt sind Seehäfen. Aber das Land treibt auch Entwicklungspolitik und sucht Rohstoffe, erklärt Sebastian Sons im Interview.

Rückgabe schwierig: 99 Millionen Franken aus dem Umfeld des gestürzten syrischen Diktators Bashar al-Assad befinden sich auf Schweizer Konten. Auch nach seinem Sturz bleiben zahlreiche Hürden für eine Rückgabe der Gelder an Syrien, berichtet Meret Michel.

Was Sie verpasst haben könnten

Die Rapper aus dem Regenwald: Im Amazonasgebiet, abgelegen von den brasilianischen Metropolen, hat sich eine lebendige Rap-Szene etabliert. Anders als im Großstadt-Rap geht es in ihren Texten weniger um soziale Ungleichheit, sondern vor allem um Umweltzerstörung und kulturelle Identität. Sarah Fernandes stellt die Rapper vor. 

Mit Afrika statt für Afrika: In ihren neuen Politikleitlinien für den Kontinent gibt sich die Bundesregierung bemerkenswert selbstkritisch. Von entwicklungspolitischen Organisationen kommt viel Zustimmung für das Papier, die Wirtschaft hingegen sieht eine große Lücke, berichtet Marina Zapf.

Noch immer interessant

Moralpolitik: In Thailand dürfen ab heute Menschen desselben Geschlechts heiraten. In den USA dagegen wird die Toleranz zurückgedrängt: Präsident Trump hat dekretiert, das Geschlecht, Mann oder Frau, sei eindeutig biologisch festgelegt. Behörden dürfen nur noch diese zwei Geschlechter anerkennen; auch Programme für Gleichstellung und Beteiligung von Minderheiten werden beendet. Das ist ein Sieg für die Internationale der Moralapostel, die Phillip Ayoub und Kristina Stoeckl vor zwei Jahren beschrieben haben – die religiösen Rechten in den USA sind darin eine treibende Kraft. Der Text hat leider an Aktualität nur gewonnen.

Mitmachtipp

Gegen Geschlechter-Apartheid: Eine Gruppe engagierter Frauen um die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi hat eine Kampagne für Afghaninnen gestartet, die sich gegen die Unterdrückung der Frauen unter den Taliban wehren. Beteiligen kann man sich etwa mit Unterschriften unter vorformulierte Briefe.

Aus unserem Partnernetzwerk

Wir kooperieren jetzt mit anderen Organisationen, die sich mit dem globalen Süden beschäftigen – bisher mit der Infostelle Peru, dem Koordinierungskreis Mosambik, der Stiftung Asienhaus sowie dem Magazin Südostasien. Hinweise auf interessante Beiträge von denen finden Sie ständig im Kasten „Aus unserem Partnernetzwerk“ auf unserer Startseite. Zurzeit weisen wir zum Beispiel auf die neue Ausgabe des Magazins "Südostasien" hin, das sich mit den Auswirkungen des Kolonialismus in der Region beschäftigt, und auf einen Text der Infostelle Peru über Konflikte mit dem Bergbaukonzern Glencore. Schauen Sie doch ab und zu in das Schaufenster!

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