Proteste gegen UN-Blauhelmmission im Ostkongo

Frankfurt a.M./Goma - Bei Protesten gegen die UN-Blauhelmmission hat es in der Demokratischen Republik (DR) Kongo erneut Ausschreitungen gegeben. In Goma, der Hauptstadt der östlichen Provinz Nord-Kivu, seien am Dienstag Räume des UN-Einsatzes Monusco angegriffen und geplündert worden, berichtete der kongolesische Radiosender Okapi. Mehrere Straßen würden von Demonstrantinnen und Demonstranten blockiert. Auch in der Stadt Butembo kam es demnach zu Protesten gegen die Blauhelme.

Vor dem Hintergrund der sich verschlechternden Sicherheitslage im Ostkongo hatten Medienberichten zufolge bereits am Montag Hunderte Menschen gegen die Blauhelme demonstriert. Dem Regierungssprecher Patrick Muyaya zufolge wurden bei den Protesten fünf Menschen getötet und etwa 50 weitere verletzt.

Laut dem französischen Auslandssender RFI warfen die Demonstrantinnen und Demonstranten der UN-Mission vor, nicht zur Verbesserung der Sicherheitslage im Osten des Landes beizutragen. In einem von „France 24“ verbreiteten Video forderten die Protestierenden am Montag den Abzug der UN-Blauhelmsoldaten.

Die UN-Mission Monusco ist seit mehr als 20 Jahren in dem Land und hat unter anderem den Schutz von Zivilistinnen und Zivilisten zum Auftrag. Mit etwa 14.000 Soldaten zählt sie zu den größten UN-Missionen. Trotz der Truppenpräsenz hat sich die Sicherheitslage im Ostkongo zuletzt verschlechtert. Vor allem die Angriffe der bereits für besiegt erklärten Rebellengruppe M23 nehmen wieder zu. In der Region kämpfen Dutzende Gruppen um Macht und Anteile an den reichen Bodenschätzen. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Menschenrechtler werfen den M23-Rebellen die Tötung von knapp 30 Zivilisten seit Mitte Juni vor.

Die UN-Mission hatte die Angriffe gegen sie am Montag verurteilt. Man sei sehr besorgt über den Vorfall, hieß es.

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