welt-sichten weekly: Städtisches Divestment / Strafe für Heckler & Koch

als erste deutsche Stadt investiert Münster kein Geld mehr in klimaschädliche Unternehmen. Andere Kommunen folgen dem Vorbild, auch aus wirtschaftlichem Kalkül. Die meisten Bundesländer halten dagegen nichts von der Idee, berichtet Claudia Mende.

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Sebastian Drescher

Neu auf welt-sichten

Urteil im Prozess um illegale Waffenlieferungen nach Mexiko: Das Stuttgarter Landgericht hat am Donnerstag Heckler & Koch zu einer Zahlung von rund 3,7 Millionen Euro verurteilt. Gegen ehemalige Angestellte der Rüstungsfirma wurden teilweise Haftstrafen auf Bewährung verhängt. Auch deutsche Behörden waren in den Fall verwickelt, berichtet Wolf-Dieter Vogel.

„Weniger diskutieren, mehr handeln“: Die Dänin Birgitte Qvist-Sørensen ist neue Moderatorin der ACT Alliance und will die Mitglieder auf die Themen Gendergerechtigkeit und Frauenrechte einschwören.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Gute Nachricht für Angolas sexuelle Minderheiten: Homosexuelle Akte sind nicht länger strafbar. Wie das kommt und was es bedeutet, erklärt Frans Viljoen in  „The Conversation“.

Müllers Handlungsreise: Kristiana Ludwig hat den Entwicklungsminister Anfang Februar auf seiner Reise nach Ghana begleitet – und setzt sich in der „Süddeutschen Zeitung“ kritisch mit dessen Plänen auseinander, die Wirtschaft mithilfe von Privatinvestitionen anzukurbeln.

Unerschrockener Diplomat: Hadi Juma’aan sucht Leichen auf den Schlachtfeldern im Jemen. Was ihn antreibt, warum die Kriegsparteien ihn gewähren lassen und wie dankbar die Angehörigen sind, hat er „Irinnews“ erzählt.

Der Feind im Inneren: Wie die ostafrikanische Terrorgruppe al-Shabaab in Kenia Kämpfer rekrutiert und wie schwierig es für Aussteiger ist, in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen, berichtet die kenianische Tageszeitung „The Standard“ in einem starken Online-Feature.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Noch nie haben so viele Kinder im Krieg gelebt: Nach Schätzungen der Organisation „Save the Children“ wächst weltweites jedes fünfte Kind in einem Konfliktgebiet auf. Zugleich gebe es mehr Angriffe auf Schulen, auch die Zahl der Kindersoldaten steige.

Weltpolitik mit dem 5G-Netz: Müssen wir den chinesischen Huawei-Konzern vom Bau des neuen 5G-Mobilfunknetzes ausschließen, weil uns sonst Peking bespitzelt? Diese heiß diskutierte Frage ist arg verkürzt und irreführend, erläutert Daniel Voelsen in einem neuen Standpunkt aus der SWP.

Kleine Solaranlagen und Mininetze gelten oft als ideal, um die Stromversorgung in Afrika zu verbessern. Die Brüsseler Denkfabrik ECDPM schlägt trotzdem etwas anderes vor: mehr grenzüberschreitende Energienetze und regionalen Stromhandel.

Filmtipp

Spurensuche auf dem Balkan: In „Hotel Jugoslavija“ beleuchtet Nicolas Wagnières die wechselvolle Geschichte des Belgrader Hotels zwischen Sozialismus und Kapitalismus. Ab Donnerstag im Kino.

Ausblick: Was nächste Woche ansteht

Angela Merkel und andere Staatschefs reisen am Sonntag zum Gipfeltreffen der Europäischen Union (EU) und der Arabischen Liga nach Ägypten. Bei dem zweitägigen Treffen, das zum ersten Mal in dieser Form stattfindet, soll es unter anderem um die Themen Migration und Sicherheit gehen. Allzu viel Konkretes ist allerdings nicht zu erwarten. Anfang Februar hatten sich Vertreter von EU und Arabischer Liga bei einem Vorbereitungstreffen nicht auf eine gemeinsame Erklärung zu ihren Beziehungen einigen können.

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