welt-sichten im April: Religion und Frieden

für Frieden sind irgendwie alle und besonders alle großen Religionen. Das hat bisher Krieg und Gewalt nicht aus der Welt geschafft. Zuweilen werden sogar die Waffen gesegnet – so wie jetzt von der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ukraine-Krieg. Viel weniger Beachtung finden die zahlreichen Beispiele, in denen Geistliche oder Religionsgemeinschaften geholfen haben, Gewaltausbrüche zu verhindern und Kriege beizulegen. Ihr Friedenspotenzial sollte mehr genutzt werden, zumal sie als Vermittler besonderes Vertrauen genießen, schreibt Markus Weingardt im Schwerpunkt unserer neuen Ausgabe. Ein Beispiel betrachtet Markus Schönherr genauer: Die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio vermittelt unter anderem im Südsudan und im Tschad.

Im vorwiegend muslimischen Indonesien tragen große Islam-Organisationen zusammen mit der Regierung eine besondere Initiative: Sie wollen in der islamischen Welt tolerante und friedensfreundliche Deutungen dieser Weltreligion verbreiten. Wie sie das tun und warum, erklärt Amanda tho Seeth. Währenddessen debattieren Deutschlands Protestanten, ob der Krieg in der Ukraine ihre kritische Haltung zu Abschreckung und Militär in Frage stellt. Warum er an den Grundsätzen der Friedensethik festhält, erklärt mir der Friedensbeauftragte der EKD, Bischof Kramer, im Interview. Und mein Kollege Tillmann Elliesen hat sich umgehört, was aus den Ansätzen geworden ist, in der deutschen Außen- und Entwicklungspolitik die Macht der Religion ernster zu nehmen. 

Über einen besonderen Schritt zum Frieden berichten wir aus der DR Kongo: Uganda ist bereit, Entschädigung für seine Beteiligung an den Kriegen im Osten des Landes zu leisten. Wer das Geld verteilen und bekommen soll, bringt nun aber Streitigkeiten, schreibt Jonas Gerding. Wir blicken außerdem auf Frauen, die im Jemen für Hilfsorganisationen Nothilfe leisten und dafür im Namen der Sexualmoral angefeindet werden. Laura Fornell schildert, wie das gemeinsame Musizieren Blinden und Waisen in Kambodscha zu Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit verhilft. 

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Bernd Ludermann

neu im Heft

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