Wie künstliche Intelligenz Ugandas Ärzten hilft

Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

wenn hierzulande über künstliche Intelligenz debattiert wird, geht es oft um Text- und Bildgeneratoren wie ChatGPT und darum, welche Chancen und Risiken diese Maschinen bringen. In Ugandas Hauptstadt Kampala hingegen probieren Ärztinnen und KI-Fachleute gerade aus, wie sich mit der Technik die Diagnose von Malaria, Tuberkulose und der rheumatischen Herzkrankheit verbessern und erleichtern lässt. Letztere gehört in Entwicklungsländern wie Uganda zu den häufigsten Herzerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Ugandische Mediziner hoffen, dass mithilfe der KI-Technologie Herzoperationen und Todesfälle vermieden werden können, berichtet Sofi Lundin.

Ich wünsche Ihnen angenehme Sommertage und eine anregende Lektüre. 

Neu auf welt-sichten

Tierquälerei auf hoher See: Der Export von lebenden Rindern auf Frachtschiffen bringt Viehzüchtern in Brasilien hohe Gewinne, ist aber eine Qual für die Tiere und birgt in Brasilien große Gefahren für Mensch und Umwelt, schreibt Sarah Fernandes.

Bleibt nur noch die Flugscham: Anbieter wie die Klima-Kollekte oder MyClimate bescheinigen ihren Kunden bald nicht mehr, dass sie mit ihren Investitionen in Klimaschutz die eigenen Emissionen ausgleichen. Die Klimakompensation ist ein Auslaufmodell und das ist gut so, finde ich.

Kommt die Milliardärssteuer? Die brasilianische Regierung will sie, die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze auch. Die Steuer könnte mehr Geld für den Klimaschutz und den Kampf gegen die Armut mobilisieren und der Auftakt zu einer gerechteren globalen Besteuerung sein, erklärt Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit.

Die Sahel-Allianz im Wachkoma: Was tun mit einem Bündnis, dem die Partner verloren gehen, das man aber auch nicht zu Grabe tragen will? Vor dieser Frage steht die Sahel-Allianz, deren Generalversammlung in Berlin ansteht. Marina Zapf berichtet.

Noch immer interessant

Bei den britischen Parlamentswahlen vergangene Woche hat die Labour Party kaum an Stimmen zugelegt. Trotzdem hat sie dank Mehrheitswahlrecht eine satte Mehrheit im Unterhaus, weil die bislang regierenden Tories für ihre Chaospolitik in den vergangenen Jahren abgestraft wurden und enorm an Stimmen verloren haben. Vor den Wahlen, als sich der Labour-Sieg schon abzeichnete, hatten manche Beobachter die Hoffnung, eine neue Regierung werde auch die von den Konservativen heruntergewirtschaftete britische Entwicklungspolitik rehabilitieren und vielleicht sogar wieder ein Entwicklungsministerium nach dem Vorbild des berühmten Department for International Development (DfID) schaffen. Dem hat der neue britische Premierminister Keir Starmer allerdings eine Absage erteilt. Fachleute haben vor vier Jahren gewarnt, die Integration des DfID ins Außenministerium werde die britische Entwicklungspolitik schwächen und so ist es gekommen. Die neue Regierung sollte deshalb noch einmal die Argumente für und wider ein eigenständiges Entwicklungsministerium abwägen, die wir damals hier zusammengefasst haben.

Buchtipp

Chile, von unten betrachtet: Alia Trabucco Zerán porträtiert in ihrem Roman "Mein Name ist Estela" die neoliberal geprägte Klassengesellschaft des südamerikanischen Staates. Erzählerin der spannenden und sozialkritischen Geschichte ist die Hausangestellte Estela. Unsere Rezensentin Bärbel Röben hat das Buch gern gelesen.

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