Die Wurzeln der Ressentiments

Eine Reihe afrikanischer Kirchenführer hat sich mit Aufrufen zur Bekämpfung der Homosexualität hervorgetan. Das hat mit Verbindungen zur politischen Führung und mit der Konkurrenz zwischen etablierten und neuen Kirchen zu tun, aber auch mit dem Aufkommen afrikanischer Gruppen, die sexuelle Rechte fordern. Die Debatte ist vom Erbe der Mission und des Kolonialismus stark belastet. Wer von Außen glaubwürdig für den Schutz sexueller Minderheiten in Afrika eintreten will, muss deshalb jeden Anschein einer erneuten Bevormundung vermeiden.

„Malawi ist eine gottesfürchtige Nation“, verkündete der Abgeordnete Edwin Banda, als das Parlament des afrikanischen Landes im August 2009 eine Verfassungsänderung beschloss, die gleichgeschlechtliche Ehen verbietet; Homosexuelle Handlungen – oder „widernatürliche Unzucht“, wie es im Strafgesetzbuch heißt – waren bereits gesetzeswidrig. Banda schloss sich damit prominenten christlichen Führern auf dem ganzen Kontinent an, die Homosexualität scharf verurteilen und sich dagegen sperren, die sexuelle Orientierung als Menschenrecht oder als gottgegebene Eigenschaft zu respektieren. Unter den Politikern haben zum Beispiel der Katholik Robert Mugabe aus Simbabwe und der wiedergeborene Christ Yoweri Museveni aus Uganda diese Haltung vertreten.

Auch in dem Konflikt, der praktisch zur Spaltung der weltweiten Gemeinschaft der Anglikaner geführt hat, spielen Theologen aus Afrika eine führende Rolle: An der Spitze des abtrünnigen Rats der obersten Kirchenführer, der sich Mitte 2008 gebildet hat, steht der Erzbischof von Nigeria, Peter Akinola; sieben der acht Ratsmitglieder kommen aus Afrika. Und Römisch-katholische Geistliche wie Erzbischof Zacchaeus Okoth aus Kisumu (Kenia) stimmen damit überein, dass Homosexualität „sowohl  der afrikanischen Kultur als auch der biblischen Lehre“ widerspreche.

Nach der langen Geschichte des Rassismus, den Christen in Afrika praktiziert haben, ist jeder Anschein einer entlang von Rassengrenzen polarisierten Diskussion ganz besonders mit der Gefahr verbunden, von den großen Streitpunkten abzulenken. So machten zu Beginn der Aids-Epidemie afrikanische Intellektuelle und Politiker pauschal den westlichen Imperialismus verantwortlich und brachten scharfe Rassismus-Vorwürfe gegen weiße Wissenschaftler und weißes Gesundheitspersonal vor. Das trug dazu bei, dass Aids zu einem kritischen Zeitpunkt geleugnet wurde, und verhinderte höchstwahrscheinlich eine wirksame Reaktion - um den Preis großen menschlichen Leids.

Autor

Marc Epprecht

ist Professor an der Fakultät für Geschichte sowie für Globale Entwicklungsstudien an der Queen‘s University in Kingston (Kanada).

Der festgefahrene Streit zwischen „afrikanischen Homophoben“ und „westlichen Liberalen“ ist also mehr als ein Seitenthema. Die Verurteilung der Homosexualität in Afrika wird in jüngster Zeit aggressiver. Eine Ursache dafür liegt in der ständigen Bildung neuer Verbände, die für sexuelle Rechte eintreten und lautstark den Status quo in Frage stellen – zuweilen im Verbund  mit selbstbewussten feministischen Gruppen oder Aidshilfe-Vereinen. Das schafft ein hohes Potenzial an gewaltsamen Gegenreaktionen und Selbstjustiz. Doch mehrere historische Faktoren haben dazu beigetragen, dass in Afrika in dieser Frage so dezidierte Standpunkte vertreten werden. Wenn der – christlich oder anders begründete – Hass auf Homosexuelle ernsthaft angegangen werden soll, so dass nicht weitere schlechte Gesetze wie in Malawi unter Berufung auf den Namen Gottes verabschiedet werden, dann muss das Thema weiter gefasst werden. Lassen Sie mich zunächst zu meinem Glauben sagen: Ich bin kein Christ. Ich bin Historiker, der in mehr oder weniger konventionellen westlichen Forschungsmethoden und der Analyse von historischen Zeugnissen geschult ist. Für mich gilt der wissenschaftliche Konsens, dass die menschliche Sexualität sich nicht leicht dem Wunschdenken darüber anpasst, was „normal“ ist.

Eine Folge dieser kritischen Überzeugung ist, dass ich einzelne, aus dem Zusammenhang gerissene Zitate aus der Bibel oder von Ethnologen nicht überzeugend finde, wenn es darum geht, was uns die „Natur“, „Gottes Wille“ oder die „Tradition“ angeblich über Homosexualität mitteilen. Ich habe im Laufe meiner mehr als zehnjährigen Forschung über die Geschichte der gleichgeschlechtlichen Sexualität reichlich Belege dafür gefunden, dass es in ganz Afrika gleichgeschlechtliche Sexualität gab, lange bevor die Araber oder Europäer einen großen Teil des Kontinents kolonisierten. Afrikaner haben auch unter der Kolonialherrschaft selbstständig neue kulturelle Äußerungen geprägt, einschließlich der Sexualmoral.

Das ist bis heute so. Es stimmt, dass westliche Geber in Afrika die Bildung von Verbänden und Netzwerken, die für die sexuellen Rechte eintreten, finanziell und moralisch unterstützt haben. Auch fördern sie in der Tat umfassende Änderungen der Geschlechtsbeziehungen in Afrika, zu denen die Ermächtigung der Frauen, Kinderrechte und eine umfassende, offene Sexualaufklärung gehören. Dieses Programm steht in tiefem Widerspruch zu den meisten afrikanischen „traditionellen Kulturen“ – ebenso wie zum Patriarchat andernorts in der Welt, auch im Westen. Aber die Bewegung für sexuelle Rechte begann in Afrika vor dem westlichen Interesse an diesem Problem. Sie baut auf afrikanischen Initiativen auf und wird von einer neuen und mutigen Generation afrikanischer Führer und Führerinnen  geprägt. Sie sind keine Marionetten des Westens und ärgern sich in der Tat zuweilen sehr über wohlmeinende Außenstehende, die ihnen sagen, wofür und wie sie zu kämpfen haben.

Der „schwule Lebensstil“ bedeutet einen Angriff auf traditionelle Werte

Ich respektiere jedoch, dass der christliche Glaube für zahlreiche Afrikaner große Anziehungskraft hat und sie motiviert, bessere Menschen zu werden. Das gilt auch für viele afrikanische Schwule und Lesben. Daher bemühe ich mich zu verstehen, was hinter den Vorurteilen gegen sexuelle Minderheiten steckt, die als Gottes Wille gerechtfertigten werden. Ich sehe mindestens sechs wichtige historische Einflüsse, die, wenn wir sie ignorieren, den Konflikt nur noch verschärfen.

Erstens: In den meisten afrikanischen Gesellschaften hatte eine kinderreiche Ehe, die durch viele Rituale in die Großfamilie eingebunden war, hohen Stellenwert. Solche Familien brachten viele Vorteile – materielle (Arbeitskräfte), politische (Verschwägerungen, Patron-Klient-Beziehungen) und metaphysische. Sexualität galt daher nicht als individuelle Wahl oder Orientierung, sondern gehörte in gewissem Sinne der Gemeinschaft. Die gesellschaftliche Verpflichtung, zu heiraten und Kinder zu haben, reichte sogar über das Grab hinaus: Die Ahnen benötigten zahlreiche Nachfahren, um sich ihr Andenken und ihre Macht als gütige Geister über Generationen zu sichern.

Das Christentum in Afrika hat viele dieser kulturellen Normen aufgegriffen. Dazu kommen strenge Tabus für das öffentliche Gespräch über Fragen der Sexualität. Außer in bestimmten obszönen Situationen ist das offene Reden über sexuelle Details ungehörig. Verschwiegene Bisexualität oder heimliche Formen der Homosexualität sind daher weit verbreitet und werden stillschweigend geduldet, ohne die kulturellen Normen zu gefährden. Der „schwule Lebensstil“ aber ist, besonders wenn man sich darunter Klischees von Promiskuität und Dekadenz vorstellt, ein Angriff auf alle diese traditionellen Werte.

Zweitens: Afrikanische Theologen haben ganz Recht, dass die King-James-Übersetzung der Bibel etliche mehr oder weniger explizite Verurteilungen der Homosexualität enthält. Wer diese oder entsprechende Übersetzungen in andere Sprachen als verbindlich ansieht, dessen Glauben können auch noch so viele wissenschaftliche Erkenntnisse oder Argumente auf Grundlage der altgriechischen oder hebräischen Texte nicht in Frage stellen. Und die große Mehrheit der christlichen Missionare in Afrika im 19. Jahrhundert fiel in diese Kategorie. Tatsächlich stammen die frühesten belegten Drohreden gegen homosexuelle Praktiken in Afrika von Europäern und Amerikanern. Beim bekanntesten Fall ging es um Vorwürfe, afrikanische Männer und Jungen, die in den Minen in Südafrika arbeiteten, hätten miteinander Analverkehr. Der Brief eines amerikanischen Missionars, der seiner Meinung nach unmoralische Praktiken unter Afrikanern anprangerte, löste 1906-07 diesen Skandal aus. Das Thema schwelte bis in die 1920er Jahre, zum großen Teil dank der kämpferischen Kampagnen des Schweizer Missionars Henri Junod. Bis heute haben Afrikaner, die sich im Namen der Bibel gegen Menschenrechte für Homosexuelle wenden, großzügige Unterstützer in „christlichen nichtstaatlichen Organisationen“ wie True Love Waits, einer von der Southern Baptist Convention in den Vereinigten Staaten gegründeten Bewegung, die in Uganda sehr aktiv ist.

Auch weltliche europäische „Missionare” haben dazu beigetragen, das Klischee zu nähren, Homosexualität sei unafrikanisch

Drittens: Die christliche Mission in Afrika war eng verbunden mit der Verbreitung der europäischen Kultur, der kapitalistischen Wirtschaft und der Kolonialherrschaft. Es gab viele bescheidene und mutige Missionarinnen und Missionare, die sich dafür einsetzten, das Leben von Afrikanern zu verbessern. Aber christliche Missionare spielten auch oft eine führende Rolle bei Landraub, beim Eintreten für rassistische Gesetze und Zwangsarbeit sowie bei der gewaltsamen Unterdrückung von Elementen der afrikanischen Kultur – auch im Bereich Ehe und Sexualität. Zum Beispiel gestatteten viele afrikanische Gesellschaften traditionell Teenagern, mit Sex ohne Penetration zu experimentieren. Dieser Brauch schuf ein Ventil für sexuelle Energie, ohne die Keuschheit zu gefährden. Missionare verurteilten diese Praxis entschieden als unmoralisch. In anderen Fällen wie der Vielweiberei und dem Brautpreis nutzten sie ihren Einfluss auf die Regierung, damit Gesetze und Steuern eingeführt wurden, die westliche Mittelklasse-Maßstäbe von Moral und Anstand fördern sollten.

Zuweilen war die Botschaft verwirrend und befremdlich – sogar für Afrikaner, die sich sonst zu christlichen Prinzipien hingezogen fühlten. Warum darauf bestehen, dass Monogamie Gottes Wille für die Ehe war, wenn doch Polygamie offenbar unter den ersten jüdischen Patriarchen üblich war? Hatte Gott seine Meinung geändert? Und warum predigte man Afrikanern von Kamelen und Nadelöhren und segnete gleichzeitig Europäer, die unermessliche Reichtümer ansammelten – häufig auf Kosten von Afrikanern? Afrikaner, die sich an die Bevormundung, den kulturellen Chauvinismus oder Schlimmeres auf Seiten europäischer Missionare erinnern, entrüsten sich heute über alles, was dem zu ähneln scheint. Wenn früher die heterosexuelle monogame Ehe mit vielen Kindern Gottes Wille war und Afrikaner bestraft oder öffentlich gedemütigt werden konnten, wenn sie etwas anderes äußerten - wie können dann heute homosexuelle Beziehungen, aus denen keine Kinder hervorgehen und die in der Kirche und den Familienritualen nicht vorgesehen sind, ein Beweis der Liebe Gottes sein?

Viertens: Auch weltliche europäische „Missionare”, etwa Ethnologen, haben dazu beigetragen, das Klischee zu nähren, Homosexualität sei unafrikanisch. Wie erwähnt hatte eine kinderreiche heterosexuelle Ehe in den meisten afrikanischen Gesellschaften einen sehr hohen Stellenwert. Aber man wusste auch um die Notwendigkeit, verschwiegen zu sein und Ausnahmen vom Ideal zuzulassen. Ethnologen, die häufig im Dienst der Kolonialstaaten standen, welche konservative Stammesstrukturen stärken wollten, ignorierten jedoch gerne, dass die „Tradition“ Raum für Flexibilität und Verständigung ließ. Jahrzehntelang hielten dicke Bücher von Europäern als unbestrittene Tatsache fest, dass „das Anormale im Sexualleben in Afrika verachtet wird“, wie es ein deutscher Autor 1925 ausdrückte. Eine ganze Generation afrikanischer nationalistischer Führer machte sich solche Behauptungen zu eigen, weil sie ein Gegengewicht gegen ein anderes europäisches Klischee über Afrikaner bildeten, nämlich das von deren angeblichen Promiskuität und unkontrollierten Begierde nach weißen Frauen. Eine traurige Ironie der gegenwärtigen Debatten ist: Die größten Verkünder einer ausschließlich heterosexuellen „afrikanischen Sexualität“ stützen sich unwissentlich auf europäische Experten von zuweilen fragwürdiger Professionalität.

Fünftens: Afrika macht seit den 1980er Jahren äußerst schwierige wirtschaftliche Zeiten durch. Viele der starken Rückgänge beim Durchschnittseinkommen, beim Zugang zu Land und bei sozialen Diensten waren eine direkte Folge der vom Westen angeratenen Strukturanpassungsprogramme. Erstmals tauchten Straßenkinder auf – Kinder ohne Großfamilien oder Dörfer, die sie hätten aufnehmen können. Diese Kinder und viele der Armen insgesamt konnten nur mit Hilfe von Migration, Kriminalität oder Prostitution überleben. Man musste kein Verschwörungstheoretiker, Sexist oder Homosexuellenfeind sein, um sich über die Heuchelei der mächtigen westlichen Ratgeber und der habgierigen lokalen Führungsschichten zu ärgern: Beide redeten von Entwicklung, Ermächtigung der Frauen und Menschenrechten und schufen zugleich Bedingungen, die für Millionen der Ärmsten Afrikas die Prostitution überlebensnotwendig machten.

Der wirtschaftliche und vermeintlich auch moralische Niedergang hat auch zu einer Krise der etablierten Kirchen in Afrika geführt. Ihnen bereiten seit langem unabhängige afrikanische Kirchen (etwa zionistische) Sorge, die sich von den etablierten abgespalten haben und das Christentum mit einer Mischung aus Ahnen- und Zauberglaube verbinden. Jetzt aber kommt die Konkurrenz zahlreicher dynamischer und oft finanzkräftiger Alternativen hinzu, etwa der Pfingstkirchen und Charismatiker sowie des wahhabitischen Islam. Die Pfingstbewegung wächst zurzeit in Afrika auch deshalb besonders schnell, weil sie ihren Anhängern Heilung und finanzielle Segnungen verspricht.

Die traditionellen Kirchen können weder bei solchen Versprechen direkt mithalten noch bei den Bildern und Vorstellungen, die den vorchristlichen Glauben an Ahnen und Hexerei ansprechen. Sie können aber ihr Revier mit einer populistischen Selbstdarstellung verteidigen. Die immer lautstärkeren Bekenntnisse zur reinen Heterosexualität sind ein Aspekt dieser Wendung zum Populismus, die man ähnlich in Konflikten zwischen überkommenen und neuen fundamentalistischen Richtungen im Islam erkennen kann.

An Orten, wo man es nicht erwartet, entstehen plötzlich schwulenfreundliche Gemeinden

Schließlich sind in Afrika die etablierten Kirchen oft eng mit der politischen Führungsschicht verbunden. Und für diese ist die Verurteilung Homosexueller ein billiger Schachzug, um ihre Glaubwürdigkeit als Antiimperialisten zu stärken und Stimmen zu gewinnen. Es mag zynisch klingen, aber auch Familienbande, alte Seilschaften und materielle Vorteile tragen dazu bei, dass Kirchenführer die Homophobie der Politiker öffentlich legitimieren. Wenn Männer, die als völlig rücksichtslos bekannt, aber vielleicht auch Freunde aus dem Unabhängigkeitskampf, Verwandte und persönliche Vertraute sind – wenn solche Politiker Homosexuelle als Staatsfeinde anprangern, erfordert es großen persönlichen Mut, für die Rechte Homosexueller einzutreten. Wer in einer etablierten Demokratie lebt, mag dieses Problem und die ausgeklügelte Wahl der Worte, die bei Widerspruch gegen die politische Führung nötig ist, nicht ausreichend berücksichtigen.

Und in Afrika findet man diesen erstaunlichen Mut. Die lautstarke Homophobie einiger christlicher Führer verdeckt die Tatsache, dass es in Afrika auch liberale und humanistische Stimmen gibt, die sich gegen die Diskriminierung Homosexueller wenden. An der Spitze stehen Führer aus dem früheren Kampf gegen die Apartheid in Südafrika, darunter die beiden Anglikaner Desmond Tutu und Njongonkulu Ndungane sowie Allan Boesak von der Reformierten Kirche. Aber auch einzelne einfache Pfarrer anderswo auf dem Kontinent, etwa John Makokha von der Riruta United Methodist Church in Kenia, rufen dazu auf, die Rechte und die Würde homosexueller Menschen zu achten. An Orten, wo man es nicht erwartet, entstehen schwulenfreundliche Gemeinden, zum Beispiel Other Sheep in Kenia und House of Rainbow in Nigeria, das nach eigenen Angaben Tausende Mitglieder hat.

Kurz, die Front zwischen „afrikanischen Homophoben” und „westlichen Liberalen” ist nicht so klar, wie es manchmal scheint. Die Debatte in Afrika ist lebhaft und führt meiner Ansicht nach in aller Stille zu Ergebnissen, die im Widerspruch zum homophoben Gepolter stehen. Kürzlich haben sechs überwiegend christliche afrikanische Länder für die Resolution der UN-Vollversammlung gestimmt, die dazu aufruft, Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung zu beenden. Genaue wissenschaftliche Untersuchungen zu gleichgeschlechtlichen Formen der Sexualität werden sogar in Ländern wie Nigeria und Malawi durchgeführt, wo der politische Diskurs unerbittlich ablehnend zu sein scheint.

Solche Untersuchungen sind unbedingt nötig, um dem homosexuellenfeindlichen Getöse entgegenzutreten. Doch wenn man bei den Menschenrechten für sexuelle Minderheiten Fortschritte erreichen will, dann muss man auch sensibel auf jene Faktoren achten, die sie erschweren. Dazu gehört, sich der Geschichte des westlichen Imperialismus und des Neokolonialismus in Afrika bewusst zu sein. Westliche Liberale, die das vergessen, sind für Afrikaner nicht sehr glaubwürdig.

Aus dem Englischen von Elisabeth Steinweg-Fleckner

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erschienen in Ausgabe 10 / 2009: Homosexualität: Akzeptiert, verdrängt, verboten
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