Erneut Tote bei Unruhen in Nicaragua

Bei neuen Protesten gegen Staatschef Daniel Ortega sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Insgesamt gingen landesweit Tausende Menschen auf die Straße. Sie fordern Ortegas Rücktritt und Neuwahlen.

São Paulo (epd). Als Demonstranten in der südwestlichen Stadt Morrito an einer Polizeiwache vorbeizogen, wurden sie laut Medienberichten von regierungstreuen Paramilitärs attackiert. Daraufhin hätten einige Demonstranten geschossen, berichtete die Tageszeitung "La Prensa" am Donnerstag. Unter den Opfern seien auch drei Polizisten sein.

Landesweit gingen Tausende Menschen auf die Straße. Sie forderten Ortegas Rücktritt und vorgezogene Neuwahlen, die der Staatschef aber ablehnt. Für diesen Freitag wurde zu einem Generalstreik aufgerufen. Außerdem will die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zu einer Krisensitzung zu Nicaragua zusammenkommen.

Vermittlung der Kirche bislang gescheitert

Die Gewalt in dem mittelamerikanischen Land hält seit mehr als drei Monaten an. Nach Angaben der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte wurden bereits mehr als 260 Menschen getötet. Die nicaraguanische Menschenrechtskommission ANPDH geht von mindestens 351 Toten aus. Sie macht Sicherheitskräfte und regierungstreue paramilitärische Banden für die Morde verantwortlich. Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Opposition unter Vermittlung der katholischen Kirche sind mehrfach gescheitert.

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