Anschlag am Wahltag in Pakistan mit mindestens 31 Toten

Zu Beginn der Parlamentswahl am Mittwoch in Pakistan sind bei einem Selbstmordanschlag mindestens 31 Menschen getötet worden. Dutzende Menschen seien bei der Explosion in der Nähe eines Wahllokals in der Stadt Quetta verletzt worden, berichteten pakistanische Medien.

Islamabad, Dubai (epd). Vor dem Wahllokal hatten sich viele Menschen versammelt, um ihre Stimmen abzugeben. Der Anschlag galt offenbar einem Polizeiauto. Quetta ist die Hauptstadt der unruhigen Provinz Belutschistan im Westen Pakistans. Bereits im Wahlkampf waren mehr als 200 Menschen in dem islamischen Land getötet worden.

Die Wahl findet unter massiver Militärpräsenz statt. Insgesamt sind 800.000 Sicherheitskräfte im Einsatz - darunter rund 370.000 Soldaten. 106 Millionen registrierte Wähler sind aufgerufen, 342 Abgeordnete der Nationalversammlung zu bestimmen. Mehr als 12.500 Kandidaten aus über 30 Parteien traten zur Wahl an, die nach dem britischen Wahlsystem funktioniert, wo nur der Bewerber mit Stimmenmehrheit in seinem Wahlkreis gewinnt.

Unterstützung des Militärs

Die regierende Muslim-Liga ging mit dem 66-jährigem Shahbaz Sharif als Spitzenkandidaten ins Rennen. Doch die Partei ist wegen der Inhaftierung ihres früheren Vorsitzenden geschwächt: Ex-Regierungschef Nawaz Sharif, der wegen Korruption zu zehn Jahren Haft verurteilt und von allen politischen Ämtern ausgeschlossen wurde, sitzt im Gefängnis. Shahbaz Sharif ist sein Bruder.

Wichtigster Herausforderer ist der ehemalige Star-Kricketspieler Imran Khan mit seiner Anti-Korruptions-Partei PTI. Der 65-Jährige kann auf die Unterstützung des Militärs bauen, das Pakistan jahrzehntelang regiert hat. Im Wahlkampf wurden Klagen laut, das Militär beeinflusse die Wahl zugunsten Khans. Pakistan hat rund 193 Millionen Einwohner. Rund ein Drittel der Bevölkerung lebt in Armut.

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