Dutzende Kinder in Waisenhäusern in Indien vergewaltigt

Das Oberste Gericht in Indien hat sich in einen Vergewaltigungs- und Folterskandal in Waisenhäusern eingeschaltet: Die Richter forderten die Regierung des Bundesstaat Bihar eindringlich zur Aufklärung der Vorfälle auf.

Neu-Delhi, Dubai (epd). Zugleich untersagten sie, Fotos der minderjährigen Opfer zu veröffentlichen oder Interviews mit ihnen zu führen, wie indische Medien am Donnerstag berichteten. Eine unabhängige Untersuchung im April hatte ergeben, dass in staatlichen Kinderheimen in Bihar sexueller Missbrauch von Kindern an der Tagesordnung ist.

Am schlimmsten waren die Zustände den Berichten zufolge in einer Einrichtung in Muzaffarpur. Nach ärztlichen Angaben sollen in der als "Horrorhaus" bezeichneten Unterkunft mehr als 30 Mädchen und Jungen über vier Jahre hinweg immer wieder vergewaltigt und gefoltert worden sein. Das jüngste Opfer ist ein siebenjähriges Mädchen mit Sprachschwierigkeiten. Kinder sollen auch geschlagen, mit kochendem Wasser übergossen, gequält und unter Drogen gesetzt worden sein. Es gibt Gerüchte, dass einige der Opfer später ermordet wurden.

Elf Verdächtige festgenommen

Die Polizei hat inzwischen elf Verdächtige festgenommen, unter anderen den ehemaligen Politiker Brajesh Thakur, dessen Hilfsorganisation Seva Sankalp Evam Vikas die Einrichtung in Muzaffarpur leitete. Ihm gehören auch mehrere Lokalzeitungen. Er soll gute Verbindungen zu Behörden, Polizei, Regierung aber auch kriminellen Banden pflegen. Thakur unterhielt neben dem Haus in Muzaffarpur andere Waisenhäuser im Bundesstaat. Aus einer anderen Einrichtung sind offenbar elf Mädchen spurlos verschwunden. Die Opposition in Bihar fordert den Rücktritt der Landesregierung.

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