Neuer Ebola-Ausbruch im Kongo

Gut eine Woche nach dem Ende des Ebola-Ausbruchs im Kongo droht dem zentralafrikanischen Land eine neue Epidemie.

Genf, Kinshasa (epd). Aus der Unruhe-Provinz Nord-Kivu im Osten des Landes seien 26 Verdachtsfälle gemeldet worden, von denen 20 tödlich verlaufen seien, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwochabend in der Hauptstadt Kinshasa mit. In vier Fällen hätten Laboranalysen das Ebola-Virus bestätigt. "Im jetzigen Stadium deutet nichts darauf hin, dass die beiden Ausbrüche, die mehr als 2.500 Kilometer voneinander entfernt sind, verbunden sind", erklärte das Ministerium. Das tropische Fieber sei in mehreren Regionen des Kongo endemisch.

Mehr als eine Million Flüchtlinge

"Ebola ist eine ständige Bedrohung in der Demokratischen Republik Kongo", erklärte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Fachleute der WHO halten sich noch im Kongo auf. Die meisten neuen Verdachtsfälle traten den Angaben zufolge in der Region Mangina auf, 30 Kilometer von der Stadt Beni entfernt. "Das ist eine Zone mit einem akuten Konflikt", sagte der für Krisenreaktion zuständige WHO-Vize-Generaldirektor Peter Salama. "Das Haupthindernis wird sein, die betroffene Bevölkerung sicher zu erreichen."

In Nord-Kivu halten sich über eine Million Flüchtlinge und Vertriebene auf. Die Provinz grenzt an Ruanda und Uganda, es wird viel Handel über die Grenze hinweg getrieben.

29 Tote seit April

Am 24. Juli war ein Ebola-Ausbruch in der nordwestlichen Provinz Equateur offiziell für beendet erklärt worden, nachdem 42 Tage lang kein neuer Fall entdeckt worden war. Seit April waren dort 53 bestätigte und mögliche Ebola-Kranke erfasst worden, von denen 29 starben.

Bei der bislang schlimmsten Ebola-Epidemie 2013/2014 starben in den westafrikanischen Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia insgesamt 11.300 Menschen. Die WHO hatte den Ebola-Ausbruch damals lange unterschätzt und wurde massiv kritisiert.

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