Südafrikaner Kumi Naidoo tritt Amt als Amnesty-Generalsekretär an

Die weltweite Menschenrechtsbewegung muss nach Ansicht des neuen Amnesty-Generalsekretärs Kumi Naidoo stärker in Zusammenhängen denken.

Berlin, London (epd). Um die komplexen Herausforderungen der Welt anzugehen, müssten Kategorien aufgebrochen werden, betonte der Südafrikaner zu seinem Amtsantritt am Donnerstag in London. Bei den Menschenrechten gehe es nicht "um ein paar Arten von Ungerechtigkeit". So sei etwa der Klimawandel auch ein Thema von Ungleichheit und Rassendiskriminierung, ebenso seien Wirtschaft und Frauenrechte miteinander verflochten.

"Die Muster der Unterdrückung, die wir erleben, hängen alle zusammen", erklärte Naidoo. Der 1965 in Durban geborene Umwelt- und Menschenrechtsaktivist übernimmt als Generalsekretär von Amnesty International von dem Inder Salil Shetty, der das Amt seit 2010 innehatte. In seiner ersten Botschaft als Generalsekretär wolle er betonen, "dass Amnesty International seine Arme weiter denn je zuvor öffnet, um eine wahrhaft globale Gemeinschaft aufzubauen", sagte Naidoo. Immer wieder habe sich bewiesen, dass ein Wandel möglich sei, wenn sich Menschen zusammenschlössen, um sich für andere auf der anderen Seite der Welt einzusetzen.

Naidoo bringt Führungserfahrung aus einer Reihe zivilgesellschaftlicher Organisationen mit. Von 2009 bis 2015 war er Direktor von Greenpeace International. Daneben zählen unter anderem auch Global Call for Climate Action und Civicus zu den bisherigen Einsatzfeldern Naidoos. Ferner gehörte er vor rund zehn Jahren zu den Gründern von Global Call to Action against Poverty.

Büros in mehr als 70 Ländern

Schon als Jugendlicher ging Naidoo laut Amnesty in Anti-Apartheids-Protesten auf die Straße, engagierte sich zunehmend in der Bewegung gegen das Regime und floh bis zu dessen Sturz ins Exil nach Großbritannien. Zuletzt war der Politologe demnach als Mitbegründer und zeitweiliger Vorsitzender der panafrikanischen Organisation Africans Rising im Einsatz, die sich für Gerechtigkeit und Frieden engagiert.

Der Generalsekretär führt Amnesty International und vertritt die Organisation in der Öffentlichkeit. Er steht auch dem internationalen Sekretariat von Amnesty in London vor. Die globale Menschenrechtsorganisation ist in mehr als 70 Ländern mit Büros vertreten. Sie hat nach eigenen Angaben rund 2.600 Mitarbeiter und etwa sieben Millionen Mitglieder, Helfer und Unterstützer.

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