Brüssel/Wien (epd). Europa wolle sein diplomatisches Engagement verstärken und gemeinsam mit Ländern aus der Region versuchen, einen Dialog wiederaufleben zu lassen, erklärte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Freitag nach einem informellen Treffen der EU-Außenminister in Wien, bei dem Venezuela eines von mehreren Themen war. Details zu der Initiative nannte sie nicht.
"Wir sind extrem besorgt über die humanitäre Situation in dem Land, aber auch über die Folgen für die Nachbarstaaten, die massive Wellen von Venezolanern empfangen", sagte Mogherini. Die EU habe daher auch ein Hilfspaket in Höhe von 35 Millionen Euro beschlossen, teilte die Außenbeauftragte mit. Es solle Venezolanern in ihrem eigenen Land und in den Nachbarstaaten ebenso wie den aufnehmenden Gemeinden dort zugutekommen. Die Hilfe konzentriere sich auf Nahrung, Wasser, Gesundheit und besonders verletzliche Gruppen, sagte Mogherini.
Kolumbien bat wegen der Flüchtlinge um Hilfe
Erst in dieser Woche hatte Kolumbien angesichts der steigenden Zahl von Migranten aus Venezuela um internationale Hilfe gebeten. Nach UN-Schätzungen sind bereits 2,3 Millionen Venezolaner wegen der schweren wirtschaftlichen und politischen Krise in ihrem Heimatland ins Ausland geflohen. Auslöser der Krise ist ein jahrelanger Machtkampf zwischen Regierung und Opposition. Die Opposition wirft Präsident Nicolás Maduro vor, Venezuela in eine Diktatur zu führen. Maduro dagegen hält einigen rechten Oppositionsführern vor, Chaos zu stiften und einen Umsturz vorzubereiten.
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