UN rufen zu mehr Hilfe für den Libanon auf

epd-bild/Marc Engelhardt
Syrische Familie im Flüchtlingslager Saadnayel im Libanon
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen befinden sich zwischen 1,2 und 1,3 Millionen Flüchtlinge aus Syrien im Libanon. Zudem haben Palästinenser und Iraker dort Zuflucht gefunden.

Genf (epd). Die UN haben zu mehr Unterstützung für den Libanon aufgerufen. Kein anderer Staat weltweit beherberge pro Einwohner mehr Flüchtlinge als der Libanon, betonte der humanitäre Koordinator der UN, Philippe Lazzarini, am Donnerstag in Genf. In dem Land mit mehr als sechs Millionen Einwohnern herrsche eine schwere Wirtschaftskrise, es stehe am Abgrund.

Nach UN-Schätzungen befinden sich zwischen 1,2 und 1,3 Millionen Flüchtlinge aus Syrien im Libanon. Zudem haben Palästinenser und Iraker dort Zuflucht gefunden. Die Wirtschaftskrise sorge für Spannungen zwischen den Geflohenen und den Libanesen, sagte Lazzarini.

Hilfsgelder reichen nicht aus

Mehr als zwei Drittel der syrischen Flüchtlinge lebten in Armut, betonte der humanitäre UN-Koordinator für den Libanon. Jeder dritte Flüchtling wisse nicht, wo er die nächste Mahlzeit hernehmen solle. Die Vergabe der wenigen Jobs sorge immer für Streit zwischen Geflohnen und Einheimischen, erklärte der UN-Koordinator. Die meisten Flüchtlinge lebten in behelfsmäßigen Unterkünften wie leerstehenden Häusern oder bei Privatpersonen.

Lazzarini betonte, dass die internationale Gemeinschaft in den vergangenen Jahren knapp sieben Milliarden US-Dollar zur Linderung der Flüchtlingskrise im Libanon bereitgestellt habe. Doch das Geld reiche nicht aus. Nur wenige syrische Flüchtlinge kehrten demnach aus dem Libanon in ihre Heimat zurück.

Der 2011 begonnene Konflikt in Syrien hat laut den UN knapp 12 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Rund 6,5 Millionen von ihnen irren in Syrien umher. Rund 5,5 Millionen überquerten die Grenzen. Hunderttausende Menschen wurden getötet. Mit russischer und iranischer Hilfe eroberte Syriens Machthaber Baschar al-Assad die meisten Gebiete zurück, die von Rebellen und Terrorgruppen beherrscht wurden.

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